Vater, Mutter, Kind

Clemens Setz’ «Vereinte Nationen», uraufgeführt in Mannheim.

Was für eine nette kleine Familie. Anton und Karin haben eine liebe Tochter und sind sehr um sie besorgt. Außerdem teilen sie klare Vorstellungen, was die Erziehung betrifft. Die Zeiten der übertrieben antiautoritären Erziehung seien inzwischen vorbei, Kinder bräuchten feste Regeln. Man ist schließlich liberal und will den Nachwuchs aufs Leben vorbereiten. Man selbst will dabei natürlich auch leben und zwar möglichst gut. Künstlerischer Ausdrucksehrgeiz – zumindest im Privaten – scheint ebenfalls vorhanden, der eigentliche berufliche Hintergrund bleibt allerdings etwas diffus.

Kleine amerikanische Floskeln im Gespräch setzen Ausrufezeichen der Weltgewandtheit, auch wenn sie manchmal etwas provinziell klingen. Der Autor lebt in Graz.

Und was macht die hippe Kleinfamilie so in der Freizeit? Sie dreht gemeinsam Videos, streitet über dramaturgische Erzählformen und denkt in Serien: Netflix im Kleinen. Freund Oskar mit seinem aufstrebenden Kleinunternehmen macht den Vertrieb, und dessen Gattin Jessica entwickelt die Formate mit. Inzwischen hat sich ein kleiner treuer Kundenstamm gebildet, der munter wächst und bald richtig Geld abwirft: eine Start-up-Erfolgsgeschichte wie aus dem ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute April 2017
Rubrik: Das Stück, Seite 45
von Franz Wille

Weitere Beiträge
Neue Stücke · Aufführungen

Neue Stücke

Dass durch Wiederholung aus Narration eine vibrierende Skulptur werden kann, wollen die kanadische Lyrikerin Anne Carson und der isländische Künstler Ragnar Kjartansson an der Volksbühne mit «Raw
Salon: Ein Rohspiel» beweisen, und Kjartansson steht selbst auf der Bühne! Kunst! Hautnah an der tristen Realität sind dagegen Dirk Gieselmann und der Fotograf...

Zwei Leben mit Brecht

Ich habe die Szene noch vor Augen: Ein Kneipentisch im Freien, ein sonniger Berliner Vormittag, Carl Weber mit einer Gruppe von Studierenden, erzählend, erläuternd, mit dem jugendlichen Feuer, das er auch im hohen Alter noch ausstrahlte. Ich hatte ihn gebeten, bei Gelegenheit des Berliner Theatertreffens über Brecht und sein Theater zu sprechen. Ganze Seminare...

Premieren im April · On Tour Freie Szene · Suchlauf

Aachen, Grenzlandtheater
24. Zeller, Eine Stunde Ruhe
R. Werner Tritzschler

Aachen, Theater
8. Tschechow, Der Kirschgarten
R. Elina Finkel

Altenburg/Gera, TPT
23. Williams, Endstation Sehnsucht
R. Akillas Karazissis (Altenburg)

Annaberg, Eduard-von-Winterstein-Theater

2. nach Pollack, Wie im Himmel
R. Tamara Korber

Augsburg, Sensemble Theater
29. Lausund, Bin nebenan
R. Jörg...