Aus der Traum
Amerika, du schöner Traum! Mit harter Arbeit und gutem Willen schafft es dort jeder. Der Einwanderer Moe Baum ist Geschäftsmann geworden, macht in Aktien und lässt sich vom Chauffeur durch die Großstadt kutschieren. Die Wirtschaft boomt, Hochhäuser wachsen in den Himmel, der Frisör spekuliert sich reich. Lee, der Sohn, träumt von der Karriere als Künstler, Mama Baum wartet verzückt auf den ersten großen Song. Und dann: Bang! Alles aus. Aktien stürzen ins Bodenlose, Unternehmer sich selbst aus dem Fenster. Firmen gehen pleite, reiche Manager aufs Arbeitsamt.
Die «Große Depression» hat die Gesellschaft, hat jeden Einzelnen erfasst.
Nach Recherchen zur Weltwirtschaftskrise 1929 schrieb Arthur Miller 1980 seine Niedergangsrevue. Johannes von Matuschka zeigt «Die große Depression» als aktuelles Stück über die Krise, die keine Chancen bietet, nur Chancenlosigkeit. Was macht der Abwärtsstrudel aus den Menschen? Vater Baum, konturlos gespielt von Klaus Müller-Beck, geht fortan scheinbar unbekümmert zu Fuß und klammert sich selbst auf dem Arbeitsamt noch an den amerikanischen Traum. Mutter Rose, der Maria Brendel Chansonstimme und Statur verleiht, versucht verzweifelt, die Familie ...
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Jürgen Büssow hat zur Zeit keinen dankbaren Job. Der gelernte Orthopädiemechaniker und studierte Sozialarbeiter hat eine lupenreine SPD-Parteisoldatenkarriere hinter sich, war zwanzig Jahre Landtagsabgeordneter und wäre 2001 gerne Intendant der Deutschen Welle geworden, leider vergeblich. Nun ist er seit 1995 Regierungspräsident in Düsseldorf, und zu seinem...
Alte, aber gute Frage: Was ist Glück? Klar: Für jeden etwas anderes. Und mancher vermutet es gern bei den anderen. Zum Beispiel bei Ellen und Tom: Mitte 40, beruflich sehr erfolgreich und immer unterwegs. Gerade waren sie in Japan, um Ellen ein Tattoo machen zu lassen – jenes, das ihre beste Freundin Mara bereits hat, die jetzt zum Abendessen zu Gast ist und ihr...
Wer Manfred Meihöfer auf der Bühne erlebt hat, weiß, dass mit ihm ein zum Platzen pralles Energiebündel auftrat. Manchmal hatte man fast den Eindruck, als tobe während des Spielens in ihm eine Wut auf das Spielen selbst, als wollte er dieses «Als ob» in sich niederringen.
Vor ungefähr zehn Jahren spielte er am Berliner Gorki-Theater den Anton Meister in der Regie...