Aufführungen
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, auch die auf den Sommer. Und so haben sich unsere Theater von nasskalten Mai- und Junitagen nicht irritieren lassen und verlegen ihre Spektakel im Juli unverdrossen ins Freie. Mit den «Nibelungen. Lockruf des Goldes» nach Hebbel eröffnet Markus Heinzelmann mit 100 mitwirkenden Jenaer Laien den Freilichtreigen auf der Bühne vorm Theaterhaus.
Dessau folgt auf dem Fuße mit Andrea Moses’ Verschmelzung aus Botho Strauß’ «Park» und Andreas Gryphius’ «Peter Squenz» zu einem «Sommer-Nacht-Traum» im Stadtpark; den ordnungsgemäßen Shakespeareschen «Sommernachtstraum» verlegt Dominique Horwitz in den Englischen Garten von Meiningen, das sowieso für anderthalb Jahre wegen Generalsanierung seines Theaters neue Spielstätten akquiriert. Im österreichischen Baden installiert Spektakelmeister Jérôme Savary Ferdinand Raimunds rappelköpfigen «Alpenkönig und Menschenfeind» in der Sommerarena, und nur in Stuttgart täuscht der Frischluft atmende Titel «Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten»: Christian Krachts Scifi-Geschichtskorrektur, die Lenins revolutionäre Großtaten 1917 in die Schweiz verlegt, zum Dramenstoff umfunktioniert und inszeniert von ...
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Seine seiner ersten Amtshandlungen, erzählt Peter Carp, sei es gewesen, eine großformatige Fotografie an die Außenwand des Theaters am Will-Quadflieg-Platz zu hängen. Nicht Quadflieg, den Oberhausener Mimen, zeigt das Foto: Nein, da sitzen zwei alte Sizilianerinnen auf ihren Klappstühlen mitten auf der Gasse. Die Plakatwand vermittelt nicht nur süditalienisches...
Theater heuteHerr Stüdemann, Sie verkörpern eine interessante und seltene Personalunion: Sie sind in Dortmund gleichzeitig Kulturdezernent und Kämmerer. Wie geht das überhaupt?
Jörg StüdemannGanz gut, und ich mache das ja auch schon länger. Auch in Dresden war ich neben meinem Job als Kulturdezernent stellvertretender Kämmerer, und in Dortmund bin ich in meinem...
Der Kassandra-Spruch war noch im April gefallen. Hortensia Völckers, die Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, hatte ihn auf der Pressekonferenz zum Berliner Theatertreffen auf die Frage nach der (nicht zuletzt finanziellen) Zukunft des Festivals verkündet: «Der Faden ist gerissen.» Wer noch rätselte, ob die Verbindung zwischen Theater und Gesellschaft im...