Äpfel, Birnen und ein Preis
Leistungsschau» wird das Körber Studio Junge Regie gerne genannt. Zwar sind während des von der Universität Hamburg, der Körber Stiftung und dem Thalia Theater veranstalteten Festivals Austausch und Vernetzung zentrale Elemente, doch steht über allem der Wettbewerb, zu dem die staatlichen Regie-Hochschulen je eine Produktion schicken können. Der Gewinner darf an einem renommierten Haus inszenieren. Bei der sechsten Auflage Ende März nahmen neun Hochschulen teil, und die Frage nach der Verleihung eines Preises stellte sich deutlicher denn je angesichts gründlicher Unvergleichbarkeiten.
Texttheater und Performatives teilten sich dieses Mal fast fifty-fifty das Terrain. So präsentierte Steffen Jäger in Andrew Bovells «Lantana» mit einem hervorragenden Ensemble aus Max-Reinhardt-Seminaristen die verwinkelte Geschichte von drei Paaren am Wendepunkt ihrer Beziehung bei aller Bewegungs- und Shownummern-Freude nah am Text. Die «Alkestis» des Essener Absolventen Achim Lenz holte langatmig die Unfähigkeit, mit dem Tod umzugehen, in ein gefühlskaltes Großraumbüro; Felix Rothenhäusler, unübersehbar ein Chétouane-Schüler aus Hamburg, zeigte einen «Ödipus» in der Hölderlin-Übersetzung, der ...
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Bei Theaterkongressen, auf denen er in Europa die Entstehung seines «Theaters der Unterdrückten» nachzeichnete, erzählte Augusto Boal gern folgende Geschichte: «Im letzten Akt des selbstgeschriebenen Bauerndramas, das wir im Nordosten auf Lastwagenrampen spielten, sangen wir, das Gewehr fest umklammert: ‹Unser Blut für die Freiheit. Unser Blut für unseren Grund...
Man könnte die Geschichte ganz einfach so erzählen: Zwei treffen sich auf einer Party und verlieben sich – oder was jeder so dafür hält –, und ein paar Monate später läuft die Sache aus dem Ruder. Am Ende hat sich Grete fast umgebracht, und Heinrich hat es nicht mal mitbekommen.
Aber warum soll man es sich immer einfach machen? Was Ewald Palmetshofer in «faust hat...
Der Vorhang ist gefallen. Schon lange vor Aufführungsbeginn hat ihn Armin Petras für seinen Abschied vom Frankfurter Schauspiel unter Elisabeth Schweeger der Schwerkraft überantwortet. Da liegt das edle Tuch nun in seiner samtroten Pracht, von Olaf Altmann über Rückwand und Boden drapiert, und wird begangen, bespielt, beschlafen und bewässert, statt sauber gehängt...