58 Küchenmixer.

Ein Gespräch mit Markus Joss, Leiter des Studiengangs Puppenspiel an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, über Grundlagen der Animation, die Lebendigkeit der Dinge und die Gesetze des Materials

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Eva Behrendt Herr Joss, was kann eine Puppe, das ein Schauspieler nicht kann?
Markus Joss Eine Puppe kann überhaupt erst auf der Bühne entstehen. In gewisser Weise trifft das auch für die Figur zu, die ein Schauspieler darstellt. Aber im Fall der Puppe – oder eines anderen unbelebten Gegenstandes – geht die Verwandlungs- und Imaginationskraft der Puppenspieler und des Publikums viel weiter: Einen Schauspieler für diese oder jene Rollenfigur zu halten ist naheliegender, als zum Beispiel eine Waschmaschine in dieser Rolle zu akzeptieren.

Dabei ist Letzteres absolut möglich, und gerade in der Diskrepanz zwischen Material und Imagination, in der Animation unbelebter Materie, liegt die große Faszination des Puppentheaters. Ein Beispiel aus dem Kurs «Grundlagen der Animation»: Stellen Sie sich einen Tisch vor, dar­auf ein Stapel Zeitungspapier, etwas weiter weg eine Schale mit Wasser. Jetzt treten zwei bis drei Spieler an diesen Tisch und formen aus dem Papier eine Figur. Sie verlebendigen sie, indem sie sie z. B. auf Geräusche reagieren lassen, indem sie suggerieren, dass sie fähig ist, wahrzunehmen und zu empfinden; vielleicht hat sie Liebeskummer. Wenn dann diese Figur in die Schüssel ...

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Theater heute Oktober 2013
Rubrik: Puppentheater, Seite 46
von Eva Behrendt

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