Piraten entern uns

Ulrike Syha: «Fracht (Nautisches Denken I-IV)»

Theater heute - Logo

90 Prozent des Welthandels werden auf dem Seeweg abgewickelt. Die im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln unschlagbar günstigen Transportkosten, die durch die Konstruktion immer größerer Containerschiffe und Erdöltanker noch weiter sinken werden, sind Voraussetzung für die Entwicklung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs und jener nahezu uneingeschränkten Mobilität der Waren, die wir gemeinhin als «Globalisierung» bezeichnen.

Abertausende von Schiffen steuern Tag für Tag zielstrebig ihren Bestimmungsort an, und wie ein Netz legen sich die Routen, die sie auf ihrer Fahrt beschreiben, um den Globus. 

 

Ein solches Netz knüpft auch Ulrike Syha in «Fracht (Nautisches Denken I-IV)», einem Auftragswerk für das Schauspiel Chemnitz, wo das Stück Anfang 2010 uraufgeführt werden soll. Sie verfolgt, verbindet und kreuzt darin die Lebenslinien, Reiserouten und Fluchtbahnen von vier namenlos bleibenden Personen, die sich im Verlauf des Stücks allerdings nie oder zumindest nicht direkt begegnen werden. Denn die vier – als Finanz-, Versicherungs- und PR-Berater bzw. als Dolmetscherin berufsbedingt viel unterwegs – befinden sich während des gesamten Stücks auf einem Flughafen, und zwar jeder in ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute Jahrbuch 2009
Rubrik: Stücke der neuen Spielzeit, Seite 179
von Christian Holtzhauer

Vergriffen
Weitere Beiträge
System statt Vertrauen

Vertrauensverlust und Erschöpfung scheinen in einem gegenwärtig leicht nachvollziehbaren Zusammenhang zu stehen. Die wichtigste Voraussetzung für einen Burn-out sind mangelhafte menschliche Bindungen. Offensichtlich scheint sich der seelische Akku nur im spielerischen, angstfreien Miteinander einander nahestehender Menschen wieder aufzuladen.

 

Dieser psychischen...

Galionsfigur der Krise


Wie wäre es, könnte man an dieser Stelle nicht nur von Plänen erzählen, sondern wüsste schon, wie das Stück und seine Inszenierung würden? Wäre das wünschenswert? All die kühnen Ideen, Hoffnungen und Projekte blühen doch am buntesten in der Vorstellung. Es ist die Lust am Risiko und, allen Einwänden zum Trotz, der Wunsch, das Theater, die Kunst einmal mehr auf die...

Stücke der neuen Spielzeit

1989 hat vieles verändert, aber vieles auch nicht: zum Beispiel die unverbrüchliche Begeisterung von Dramaturg(inn)en für neue Stücke. Ein Einblick in die noch unaufgeführten Texte der nächsten Saison – aus Liebhabersicht.