Beim Friseur mit Kanzler Scholz

Amanda Babaei Vieira kann sich über splissige Haare und den Olaf Scholz im Sommerinterview aufregen

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Meine Haare sind splissig, ich könnte rasen vor Wut. Beim Frisör in Altona lasse ich mir für 4,99€ einen Olaf-Scholz-Haarschnitt machen. Im Klatschmagazin lese ich, dass Olaf damals die von der UN-Menschenrechtskonvention als Folter deklarierte Brechmittelgabe in Hamburg durchgewunken hat. Rechtswidrig kotzende Leute sind daran gestorben. Er lächelt bodenständig von der Titelseite. Ich lächele zurück. Zum Glück lebe ich nicht in Nordkorea, denke ich, und fahre mir durch die Stirnfransen, da sollten ja angeblich alle die Frisur von Kim Jongun oder seiner Frau bekommen.

Dieser Backstreet-Boy-Mittelscheitel steht mir gar nicht. Meine Nachbarin unter der Trockenhaube schwadroniert vom Untergang des Abendlandes. Guten Abend, gute Nacht, von Englein bewacht. Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder gewürgt.

Ich blättere zum großen Kanzler-Sommerquiz. Trotz Korruptionsaffäre Mann des Volkes geblieben. Herr Kanzler, was ist Ihr Geheimnis für babyweiche Haut? Als alter Hamburger: Wie stehen Sie zur Kl-gestützten Überwachung im Bahnhofsviertel? Begrüßen Sie den technischen Fortschritt und dass die künstliche Intelligenz nun bei verdächtigen Bewegungen Alarm schlägt? Ist Contemporary ...

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Theater heute Jahrbuch 2024
Rubrik: Ärgernisse, Seite 98
von Amanda Babaei Vieira

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