Wie das prickelt

nach Thees Uhlmann «Sophia, der Tod und ich» am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin

Theater heute - Logo

Vor ein paar Jahren, genauer 2015, wurde der Text als Romanhoffnung gefeiert, im Frühjahr 2023 brachte ihn Charly Hübner erfolgreich auf die Leinwand: «Sophia, der Tod und ich», das Debütwerk des «Tomte»-Sängers Thees Uhlmann. Auf den Theaterbühnen präsent ist der Stoff seit 2017. Da inszenierte Tilman Gersch am Schauspiel Essen die Uraufführung. Seither taucht das skurrile Roadmovie immer mal wieder auf den Spielplänen auf.

In Schwerin führt Patrick Wengenroth Regie, er hat auch die Bühnenfassung erstellt, sie mit Songs durchwirkt: von Tomte über Reinhard Mey, Element of Crime bis hin zu Danger Dan. Alle fünf Spieler:innen stehen im Laufe des Abends also mal am Mikrofon, singen dann Texte übers Leben und übers Gefühl. Sie singen unprätentiös, ernst, einnehmend und angenehm lakonisch.

Lakonie bestimmt auch den Grundton dieser Inszenierung, eigentlich keine Überraschung bei einem Text, der angesiedelt ist irgendwo zwischen alltagsphilosophisch und selbstironisch. Denn in «Sophia, der Tod und ich» klingelt ausgerechnet der Tod (Sebastian Reck) an der Tür. Ein unentdeckter Herzfehler ist für diesen der Grund, den Ich-Erzähler (Frank Wiegard) kurzerhand einzukassieren. Und was wie ein ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute Februar 2024
Rubrik: Chronik, Seite 61
von Katrin Ullmann

Weitere Beiträge
Queer, feministisch, gebildet

Gundula Haage Mihaela Dragan, im Jahr 2014 haben Sie zusammen mit Ihrer Schauspielkollegin Zita Moldovan die Theaterkompanie «Giuv -lipen» gegründet. Wie kam es dazu? 
Mihaela Dragan Davor gab es einfach keinen Platz für uns. Die wenigen Roma-Schaupieler:innen, die man auf Theaterbühnen oder im Fernsehen sehen konnte, gingen entweder als weiß durch oder sie wurden...

Mahnung ohne Druck

Die Ungleichheit in Deutschland wächst, der Gini-Koeffizient für die Vermögenskluft ist auf hohe 0,81 angestiegen. Aber sozialer Widerstand will sich nicht regen. Zu tief ist die meritokratische Ideologie und die wie auch immer illusorische Aufstiegserwartung in alle Bevölkerungsschichten eingesickert.

Insofern ist es verdienstvoll, dass sich zwei Berliner Bühnen...

Showroom 2/24

HALBERSTADT, GLEIMHAUS
ab 25.2., Alexander Kluge – Enlightenment (=Aufklärung). Eine Ausstellung für meine Heimatstadt

Die Ausstellung von Alexander Kluge, 1932 in Halberstadt geboren, geht künstlerisch u.a. der Frage nach, was Aufklärung im 21. Jahrhundert bedeuten kann; im Zentrum dabei die Wurzeln im «Gemüt» von Menschen. Die Sonderausstellung steht in...