Internet-Theater: Im Bett mit Gob Squad
Zynisch. Vor etwas über einem Jahr verabschiedeten sich Gob Squad mit «I Love You, Goodbye (The digital detox edition)» symbolisch vom Internet, ließen das Publikum im Düsseldorfer FFT eine Nacht lang spüren, wie es ist, auf ständige Erreichbarkeit zu verzichten, auf Internet, Handy und Apps. Erkenntnis: Es ist durchaus eine Herausforderung, Gemeinschaft auf nichtdigitalem Weg zu organisieren.
Angesichts geschlossener Kulturinstitutionen im Zuge der Corona-Pandemie aber organisieren Theater Gemeinschaft nur noch digital, praktisch alle relevanten Häuser verlagerten ihre Aktivität ins Netz, mal mit netzspezifischen Innovationen, mal mit abgefilmten Aufführungen, mal ermüdend, mal innovativ, aber immer begeistert vom Neuen. Nur von Gob Squad: nichts.
Dabei hätte man eigentlich erwartet, dass die Bedingungen des Internet-Theaters der deutsch-britischen Gruppe entgegenkommen würden. Gob Squad haben schon mehrfach mit abwesenden Performer*innen experimentiert, oft tauchen bei ihnen Screen-Ästhetiken auf, und eine Netzaffinität traut man den Endvierzigerinnen durchaus zu. Aber: Ein wichtiger Aspekt ihres Theaters war immer die Zusammenkunft; auch bei Stücken ohne Performer*innen auf ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Theater heute August/September 2020
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Falk Schreiber
Nach dem Urteil im erneuten Schauprozess gegen Kirill Serebrennikov (siehe Th 5/18 und 12/18) wegen angeblicher Veruntreuung von Fördergeldern war zunächst die Erleichterung groß. Statt der vom Staatsanwalt geforderten sechs Jahre Lagerhaft für den Regisseur und Leiter des Moskauer Gogol Centers gab es nur drei Jahre auf Bewährung und 10.000 Euro Geldstrafe. Die...
Aachen, Grenzlandtheater
23.9. Zeller, Hinter der Fassade
R. Anja Junski
Aalen, Theater der Stadt
19.9. O-Team, Crash and Care (U)
R. Florian Feisel
Augsburg, Theater
25.9. Studlar, Nacht ohne Sterne
R. Sebastian Schug
26.9. Dürrenmatt, Die Physiker
R. Antje Thoms
Baden-Baden, Theater
26.9. Molière, Der Menschenfeind
R. Jenke Nordalm
Bautzen, Theater
11.9....
«IST DEIN HERUNFTSLAND SICHER?
Nach welche Kriterien?»
Für viele Künstler*innen ist Rassismus nicht erst Thema, seitdem George Floyd umgebracht wurde. Rassismus beginnt nicht bei einem weißen Polizisten, der sein Knie 8 Minuten und 46 Sekunden in den Hals eines Schwarzen Familienvaters drückt, und Rassismus endet da auch nicht. Dazu gibt es viele wichtige...