«Es muss einen fairen Ausgleich geben»

Bernd Schmidt vom Gustav Kiepenheuer Bühnenvertrieb über fehlende Tantiemen durch die Corona-Krise, die Regelsammlung Bühne und die Notwendigkeit für gerechteren Ausgleich der öffentlichen Zuwendungen

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Franz Wille Reden wir über Geld. Wie geht es gerade Autor*innen und Verlagen in ökonomischer Hinsicht?

Bernd Schmidt Die Situation ist für alle, die für die Bühne schreiben, nicht nur Dramatiker*innen, sondern auch Komponist*innen, Bearbeiter*innen oder Übersetzer*innen, katastrophal. Und natürlich gilt das auch für die dazugehörigen Bühnenverlage, denn wir arbeiten ja treuhänderisch für die Autor*innen und geben 75 bis 85 Prozent der Ein­nahmen an die Autor*innen weiter. Im April ist plötzlich der Einnahmestrom versiegt.

Auf unserem Konto kommen seitdem nur noch ganz wenige Tantiemen an, das sind Nachzügler. Aber da seit dem 10. März kein Theater mehr gespielt wird und wir jeweils im Folgemonat an die Urheber*innen auszahlen, konnte man bis Mai noch Überweisungen tätigen, letzte Reste dann im Juni. Aber ab Juli wird es arg. Wer als Urheber nicht noch andere Möglichkeiten des Zuverdienstes hat, etwa durch Hörspiel- oder Fernseh-Aufträge oder Prosa, für den wird es sehr mühsam.

FW Wie funktioniert die Tantiemenabrechnung bei Theatern? Was bekommen Autor*innen für ihre Stücke?

Schmidt Bislang gab es die sogenannte «Regelsammlung Bühne», eine Vereinbarung zwischen dem Deutschen ...

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Theater heute August/September 2020
Rubrik: Szene Corona, Seite 42
von Franz Wille

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