Europa – eine Fata Morgana
Das Ehepaar Vero und Uwe S. ist in die Wüste gefahren. Vero möchte dort Urlaub machen, Uwe will schwarze Löcher im Weltraum erforschen. Wäre in Europa die Lichtverschmutzung nicht so hoch, hätte er am Heimathimmel forschen können. Sie hätten Bonn erst gar nicht verlassen müssen, die Ehe daheim retten können.
Was zunächst nach einem privaten Beziehungsdrama klingt, entpuppt sich in Svenja Viola Bungartens neuem Stück «Bonn ist eine Stadt im Meer» schnell als europäische Groteske: Während Vero und Uwe S.
auf der «Rückseite der Welt» auf den Nachthimmel warten, begegnen sie Vega und Ulvi S. Die wollen die Wüste hinter sich lassen – dafür brauchen sie neue Pässe. Da kommt das europäische Paar wie gerufen: Als ihr Auto offen steht, klauen Vega und Ulvi S. die Pässe, Geld und Gepäck.
Und was tun als Europäer, wenn die Botschaft sonn- und feiertags geschlossen ist? Für das Ehepaar beginnt ein Horrortrip durch die Wüste. Nach verschiedensten Aufenthalten in Warteschlangen können sie ihre Identität per Fingerabdruck nicht mehr bestätigen, denn ihre Hände wurden von der harten Arbeit, die sie leisten mussten, um überhaupt hier anzukommen, stark in Mitleidenschaft gezogen – ihre Finger ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Beim Atelier-Rundgang der Berliner Universität der Künste 2014 stand da ein ominöser schwarzer Kubus mit zwei grünen Knöpfen. Das Betätigen des einen Knopfes generierte eine neue, scheinbar willkürliche Zahl auf dem Display. Beim Betätigen des anderen Knopfes wurde ebendiese Zahl auf einen weißen Sticker gedruckt.
Die Leute drückten so lange auf den Knöpfen...
B
Clare Barron
Dance Nation (Schauspiel Hannover)
Sarah Berthiaume
Nyotaimori (Theater Osnabrück)
Alice Birch
Anatomie eines Suizids (Deutsches Schauspielhaus Hamburg)
Frederik Brattberg
Wieder da (Schauspiel Frankfurt)
C
Mustafa Can
Die Farbe des Morgens an der Front (Theater Paderborn)
Ebru Nihan Celkan
Last Park Standing (Schauspiel Stuttgart)
Tim Crouch
Ich, Malvolio...
Rückblickend wirkt es fast idyllisch, was der Soziologe Heinz Bude im Jahr 2010 zusammen mit dem damals noch von Armin Petras geleiteten Gorki Theater auf halber Strecke zwischen Hamburg und Berlin in Wittenberge herausgefunden haben. Drei Jahre lang hatte ein Team aus Wissenschaftlern und Theaterleuten das brandenburgische Mittelstädtchen beforscht auf der Suche...