No more waiting for a revolution
Die Londoner Theaterlandschaft, einst quasi monolithisch-exklusiv in der Hand weißer Intendanten-Männer, ist seit einiger Zeit im Umbruch. Und die Veränderung nimmt gerade ordentlich Fahrt auf. Natürlich gab es in diesem ausgesprochen unausgesprochenen Testosteron-Territorium auch immer mal wieder Ausnahmefrauen. Aber in einer Hauptstadt, in der 270 Nationen wohnen, waren die Führungspositionen an allen wichtigen Bühnen durch die Bank weiß besetzt.
Erste Haarrisse zeigten sich 2012, als die Tamil-Britin Indhu Rubasingham das Nordlondoner Tricycle Theatre und der Sohn trinidadi-pakistanischer Eltern, Madani Younis, das kleine Westlondoner Bush Theatre übernahmen – und ein Jahr später Vicky Featherstone als erste Frau an die Spitze des Royal Court rückte, eins der Londoner Top-Five-Theater. Doch erst als letztes Jahr das ähnlich wichtige Young Vic Theatre dem Autor und Regisseur Kwame Kwei-Armah zugesprochen wurde, ging ein wirklicher Ruck durch die Reihen. Kwei-Armah, schrieb das maßgebliche Programm-Magazin «Time Out», sei nun der «einflussreichste BAME (Black, Asian and Minority Ethnic) Intendant Englands».
Danach wurde Lynette Linton als Younis’ Nachfolgerin am Bush die ...
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Theater heute August/September 2019
Rubrik: International, Seite 48
von Patricia Benecke
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