Ackerbohnen mit Majoran
»Ralph Peng war schon vorgeburtlich eine erstaunliche Erscheinung: Wie auf dem Ultraschall deutlich sichtbar, hat der kleine Ralph als Embryo seine Zwillingsschwester erwürgt, weil sie sich im Geburtskanal vordrängeln wollte. So beginnt ein Leben aus solidem Wettbewerbsgeist in einem gesunden Ego, das gerne über Fairness nachdenkt. Der kleine Racker entpuppt sich auch sonst als frühreif und talentiert.
Er neigt zur Gewalttätigkeit und verstümmelt seinen Geigenlehrer, vergeht sich an der Babysitterin oder schafft sich als erstes größeres Spielzeug ein Maschinengewehr an, spuckt gerne nationalistische Töne, deutet sich die Wirklichkeit wie sie ihm passt, glänzt mit fünf als Reality-TV-Star mit einer sexistischen Model-Show, in der er seine Mutter zur Miss Universum wählen lässt, schließlich erschossen wird und trotzdem weiterlebt, bis er auf einen gefährlich flimmernden roten Knopf drückt. So weit jedenfalls die Kernhandlung. Falls es noch eines Hinweises bedarf: Es handelt sich bei Marius von Mayenburgs neuem Stück «Peng» um eine Trump-Parodie, die den Donald in die Knie zwingen wird.
All das – und jetzt kommen wir von der Individual- zur Gesellschaftskritik – wird von seinen ...
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Theater heute August/September 2017
Rubrik: Neue Stücke, Seite 32
von Franz Wille
Es gibt ein paar altertümliche Fragen, mit denen man den meisten Beteiligten des Kunstgeschäfts besser nicht kommt, will man sich eine arrogante Antwort ersparen. Zum Beispiel, was eigentlich der Sinn von Kunst ist? Oder was sie bezwecken soll? Vor allem aber die Frage, wie unterscheidet sich Kunst von Wirklichkeit? Gibt es überhaupt noch Grenzen, nach denen sich...
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28.9. Hübner, Willkommen
R. N.N.
Aachen, Theater
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