Comic: Kampfjets, Rockstars, Davidsterne
War-te, war-te, nur ein Weil-chen», abgehackt und kindlich streng schallt die Mädchenstimme durchs Dunkel. Ein unschuldiger kleiner Abzählreim, ginge es darin nicht um einen realen Kindermörder. Es sind die ersten Sekunden von Fritz Langs epochemachendem Krimithriller «M». Die Achtjährige, die hier, umringt von anderen Kindern, mit ausgestrecktem Arm Schicksal spielt, ist Hannele Meierzak, der Kinderstar der Weimarer Republik. Ihre Karriere endet mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten.
Doch Jahre später wird sie, dann unter dem Namen Channa Maron, das israelische Theater prägen wie kaum eine andere Schauspielerin. Ein ungewöhnliches, charmantes Porträt der Künstlerin, Soldatin und Friedenskämpferin liefern jetzt Barbara Yelin und David Polonsky – in Comicform.
Ausgehend vom Deutschen Theater, wo sie 1931, beim Vorsprechen für die Titelrolle in «Pünktchen und Anton», Erich Kästner durch ihre trotzig altkluge Perfomance begeistert, begleitet Barbara Yelins gezeichnete Biografie die Künstlerin zu zentralen Orten und Wendepunkten ihres Lebens. Dabei lässt Yelin in jedem Kapitel wechselnde Interviewpartner aus ihrer Recherche zu Wort kommen, Verwandte und Wegbegleiterinnen ...
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Theater heute April 2017
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Cornelia Fiedler
Die Heilige Schrift in vier Stunden: «Die Bibel», eingedampft für die Bühne von Niklas Rådström (übersetzt vom Intendanten Steffen Mensching), inszeniert von Alejandro Quintana, ist eine Revue der Schöpfung und der Wunder, des Glaubens und des Zweifelns, eine verwirrende Szenenfolge von Karl Krausscher Wucht, nur dass es sich hier eben um die ersten Tage der...
Einer der berühmten klugen Sätze in Arthur Schnitzlers «Anatol» heißt: «Es gibt so viele Krankheiten und nur eine Gesundheit. Man muß immer genauso gesund wie die andern, man kann aber ganz anders krank sein wie jeder andere!» Mit den kleinen Dramen-Szenen über das Unheimliche des Lebens gelang dem jungen Patrick Schlösser im Jahr 2000 an Anna Badoras Düsseldorfer...
Ich habe die Szene noch vor Augen: Ein Kneipentisch im Freien, ein sonniger Berliner Vormittag, Carl Weber mit einer Gruppe von Studierenden, erzählend, erläuternd, mit dem jugendlichen Feuer, das er auch im hohen Alter noch ausstrahlte. Ich hatte ihn gebeten, bei Gelegenheit des Berliner Theatertreffens über Brecht und sein Theater zu sprechen. Ganze Seminare...