Neue Stücke · Aufführungen
Neue Stücke
Dass durch Wiederholung aus Narration eine vibrierende Skulptur werden kann, wollen die kanadische Lyrikerin Anne Carson und der isländische Künstler Ragnar Kjartansson an der Volksbühne mit «Raw
Salon: Ein Rohspiel» beweisen, und Kjartansson steht selbst auf der Bühne! Kunst! Hautnah an der tristen Realität sind dagegen Dirk Gieselmann und der Fotograf Armin Smailovic mit ihrem «Atlas der Angst», entstanden aus intensiven Recherchen im Krisengebiet Deutschland, am Hamburger Thalia Theater inszeniert von Gernot Grünewald.
In Heidelberg zeigt David Gieselmann sein neues Stück «Der blaue Würfel», eine «social science fiction» über unsere nicht allzu ferne Zukunft (R. Christian Brey). Ebenfalls in Heidelberg eröffnet Maria Milisavljevics Katastrophenstück zwischen virtueller und realer Gewalt, «Beben», den Stückemarkt, zur Uraufführung wird es allerdings in Kaiserslautern von Fanny Brunner gebracht. Seinen Auftraggeber in den Titel gleich hineingeschrieben hat Lutz Hübner: Mit dem Titel eines real existierenden Bildes, «Abend über Potsdam», beschwört er eine andere Krisenzeit – 1929: letzte Momente des bürgerlichen Lebens, bevor der Populismus Einzug hielt, inszeniert ...
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Theater heute April 2017
Rubrik: Daten, Seite 62
von Red.
Einer der berühmten klugen Sätze in Arthur Schnitzlers «Anatol» heißt: «Es gibt so viele Krankheiten und nur eine Gesundheit. Man muß immer genauso gesund wie die andern, man kann aber ganz anders krank sein wie jeder andere!» Mit den kleinen Dramen-Szenen über das Unheimliche des Lebens gelang dem jungen Patrick Schlösser im Jahr 2000 an Anna Badoras Düsseldorfer...
Die Zukunft findet nicht statt. Jedenfalls nicht im Dresdner Elbtal. Zu dieser interessanten
Diagnose kommen gleich zwei Uraufführungen des dortigen Staatsschauspiels. Glaubt man, zunächst, Konstantin Küsperts Prognose vom «ende der menschheit», die Anton Kurt Krause dort im Kleinen Haus (mit einem vergleichsweise munteren Schauspielertrio) urinszeniert hat, wird...
Dieser Faust hat es in den Fingern, mit denen er in die Tasten greift. Der Wort- und Tatmensch als Pianisten-Nerd, so dass man den schlaksig-schlaffen Philipp Pleßmann anfangs für einen Adrian Leverkühn, einen ins Musikalisch-Dämonisch gewendeten Künstler halten könnte. Aber der zwölftönende Doktor Faustus würde sich kaum wie der Kölner Bühnen-Bruder, der an seinem...