Moralische Sonnenfinsternis

Zentrum für Politische Schönheit «2099» am Schauspiel Dortmund

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Mission accomplished: Die Medien titeln «Skandal», Tierschützer protestieren, Twitter läuft heiß, Kritiker und Theatermacherinnen strömen nach Dortmund, und Intendant Kay Voges distanziert sich rollengemäß «verärgert» von den wilden Aktivisten, die angekündigt haben, das putzige Jaguarbaby Raja im örtlichen Zoo umzulegen.


Level 2 stellt die deutlich größere Herausforderung dar: Die professionell akquirierte Aufmerksamkeit muss gelenkt werden, weg von «diesem Vieh» (dem im Übrigen kein Schnurrhärchen gekrümmt wird), hin zum großen gesellschaftlichen Versagen im Jahre 2015 und zu dessen gravierenden Folgen für die Zukunft. Noch wach? Genau, das ist das Problem. Ein, zwei humanistisch-engagierte Schlagworte, und wir schalten ab. Wie soll man Menschen aufrütteln, die längst wissen, dass sie in Europa auf Kosten ganzer Kontinente leben, die gelernt haben, Nachrichten von Kriegen, von Genoziden zu konsumieren, ohne zu verzweifeln, ohne zu handeln? Das «Zentrum für Politische Schönheit» (ZPS) um Aktionskünstler Philipp Ruch entscheidet sich diesmal für das inszenierte Scheitern an eben dieser Aufgabe – in einem düster-komischen Science-Fiction-Szenario.

Vier resigniert routinierte ...

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Theater heute November 2015
Rubrik: Chronik, Seite 54
von Cornelia Fiedler

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