Freunde von Freunden
Typen, die in rasant surrealen Erzählstücken und Lectures eine höchst eigene Poesie dem globalen Konsumkapitalismus entgegenstemmen, die lateinamerikanische Folter und Slum-Szenarien mit Warenweltgrotesken mixen und Politprotest mit religiösen Gesten aufladen, Typen, die sich zwischen ihren ruhigen Frontalvorträgen mit heiliger Gemessenheit in Milchpfützen suhlen oder sich ein fettes Sandwich in den Hintern schieben.
Das ist eine bleibende Erinnerung an die frühen Tage des F.I.N.D.
-Festivals, als der gebürtige Argentinier Rodrigo García mit seinem «Carniceria Teatro» aus Madrid zeigte, was an literarischer und performativer Kraft in einem politisch spannungsreichen Umfeld wachsen kann. Jahre später, 2011, realisierte García seine erste deutschsprachige Arbeit an der Schaubühne mit Lars Eidinger. Das beschreibt das Ideal dieses Festivals: Man entdeckt ausländische Dramatiker, pflegt die Bindung, findet letztlich zu einer frischen Zusammenarbeit, die das hiesige Repertoire bereichert.
Heute ist das Festival Neue Internationale Dramatik (F.I.N.D.) in seiner 15. Ausgabe gut etabliert und mit 300.000 Euro jährlich von der Lottostiftung noch bis 2016 großzügig unterstützt. Das eher ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Theater heute Juni 2015
Rubrik: Festivals, Seite 48
von Christian Rakow
Zwei Seelen wohnen, ach, in seiner Brust. Eine gespaltene Persönlichkeit war Faust ja schon immer. Daraus lässt sich ein Regie-Konzept machen. In Zeiten ökonomischer Beklemmung, und unerklärlicherweise befindet sich auch im wohlständigen Bonn das Theater in einem finanziellen Engpass, ist radikale Personenreduzierung, die nach Vermehrung aussieht, ein raffinierter...
Für einen Ort, an dem ein Theater der Superlative entsteht, sieht die Pastorijstraat 23 eher unscheinbar aus. Das Probenzentrum von Jan Fabres Performance-Truppe Troubleyn, benannt nach dem Mädchennamen seiner Mutter Helena, befindet sich im ehemaligen Antwerpener Arbeiterviertel nordöstlich des Hauptbahnhofs. Fabre ist hier um die Ecke aufgewachsen, als Sohn des...
Dorothea Marcus Florian Malzacher, ist das Festival, das nach Ausstieg der Kunststiftung NRW in den letzten Jahren lautstark um seine Existenz rang, jetzt nachhaltig gesichert?
Florian Malzacher Letztlich hatte der Schock eine positive Wirkung – denn nun haben alle Partner gemeinsam mit dem Festivalträger NRW Kultursekretariat ein nachhaltiges Konzept entwickelt:...