«Wir geben nicht nach»
Torben Ibs Die sachsen-anhaltische Landesregierung will sparen. Die Theater in Halle, Dessau und Lutherstadt Eisleben sollen ab 2014 7 Mio. Euro weniger Landeszuschüsse bekommen. Was bedeutet das für die Bühnen?
Matthias Brenner Die Kürzungen bedeuten den Todesstoß für die Theater, zumindest in der Form, wie wir sie heute kennen. Das sind keine Kürzungen, die man umsetzen und aussitzen kann, sondern sie bedeuten ein grundsätzliches Umstrukturieren der Betriebe. Sarkastisch könnte man sagen, dass es uns da in Halle noch relativ gut geht.
Wir haben mit der Kulturinsel (neues theater, Thalia-Theater und Puppentheater) und dem Opernhaus (Oper, Staatskapelle, Chor und Tanztheater) immerhin zwei Optionen – Musiktheater weg oder Kulturinsel weg! Aber Eisleben und Dessau werden mit Stumpf und Stiel ausgerupft.
Ibs Was ist in Halle anders?
Brenner In Halle wurden bereits vorher die Sparten zu einer GmbH aus Not und Elend zusammengefasst. Ein Schutzdach, um die Existenz zu sichern, ein Raumschiff in den Stürmen des Kapitals für alle Eventualitäten. Die damalige Oberbürgermeisterin wollte den «Bestand schützen». Das Thalia-Theater wurde dann wegen 300.000 Euro jährlicher Aufwendungen ...
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Theater heute Oktober 2013
Rubrik: Magazin: Kulturpolitik, Seite 68
von Torben Ibs
Sobald ein Instrument auf der Bühne steht, kann der Schauspieler Tilo Nest einfach nicht widerstehen. Er stürmt also auch im Wiener Akademietheater zur kleinen elektronischen Heimorgel und schlägt die ersten Takte von Lana Del Reys schwermütigem Lovesong «Video Games» an, brüllt dann unvermittelt die Prostitutions-Ausstiegs-Ballade «Roxanne» von Police, um mit...
Gott, ausgerechnet Karel Gott muss der Teufel knödelnd imitieren, wenn er «Einmal um die ganze Welt» singt und sich aufmacht, Faust das richtige Leben nach dessen vergrübelt falschem zu zeigen. Dass der Trip dann alles andere als eine Vergnügungsfahrt wird, trotz der versprochenen kurzweiligen Grillen-Vertreibungen, kann man sich bei diesem undurchsichtigen...
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«In der Nacht des 14. März 1939 träumte Jaromir Hladik, Autor der unvollendeten Tragödie DIE FEINDE, einer RECHTFERTIGUNG DER EWIGKEIT und einer Untersuchung der indirekten jüdischen Quellen bei Jakob Böhme, in einer Wohnung in der Zeltnergasse in Prag von einer großen Schachpartie.»
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