Stücke, Preise, Griechen
Eigentlich sind sie uns sehr nahe, liefert ihre Kultur doch den Gründungsmythos des Abendlandes. Bei Ovid ist zu lesen, der in amourösen Angelegenheiten dauerbereite Zeus habe sich dereinst in einen Stier verwandelt und eine junge Frau entführt, die uns den Namen gibt: Europa, die Tochter des phönizischen Königs Agenor habe gerade am Strand gespielt, als der stierige Zeus angerast kam. Die Söhne, die diesem Gewaltakt entsprangen, hätten dann die ersten Städte Europas gegründet. Heute schwärmen junge Griechen wieder aus.
Sie gründen allerdings keine Städte, sondern suchen Arbeit, weil sie in ihrem Heimatland nicht mehr für ihre Arbeit bezahlt werden.
Das war ein Hintergrund des diesjährigen Heidelberger Stückemarktes, der nach der Türkei und Ägypten dieses Jahr das griechische Theater präsentierte. Wie sich die Staatsschuldenkrise des Landes auf die griechische Theaterlandschaft auswirkt, konnte man während einer Podiumsdiskussion erfahren. Den Nationaltheatern in Athen und Thessaloniki beispielsweise wurden die Zuschüsse um ein Drittel gekürzt, was eine entsprechende Reduktion der Produktionen zur Folge hatte. Schauspieler leben, falls sie überhaupt noch bezahlt werden, von einer ...
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Theater heute Juni 2013
Rubrik: Magazin: Festival Heidelberg, Seite 69
von Jürgen Berger
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