Schillernd, frei, politisch

«Fast Forward», das Festival Europäischer Regieschulabsolventen in Braunschweig

Theater heute - Logo

Mit dem Begriff «Fast Forward» verbindet ein Kind der 80er eigentlich die Vorspul-Taste am Kassettenrekorder, die für alles gebraucht wurde, was man in der Kunst eher nicht will: das Schlappe, das Album-Füllwerk zwischen den tollen Songs oder auch nur das zu oft Gehörte.

Und wenn ein Festival für junge Regie mit ebendiesem Titel «Fast Forward» Assoziationen wie «Tempo», «Karrierebeschleunigung» und «Wind–schnittigkeit nach Bologna-Art» abruft, dann denke ich: An Speed man­gelt es dem Nachwuchs, der von den Schauspielschulen zumeist ohne allzu große Umwege auf die Nebenbühnen unserer Stadttheater drängt, nun auch nicht. Eher wünscht man sich ja etwas Muße, Vertiefung der Erfahrung, inhaltliche und ästhetische Visionen über das erlernbare Handwerk hinaus.

Nun war ich beim zweiten Jahrgang dieses Braunschweiger Festivals als Juror in der Preis­jury zu Gast. Und tatsächlich blieb einiges von den vier Tagen mit ihren acht Produktionen in guter Erinnerung. Für «Fast Forward – Europäisches Festival für junge Regie» sichtet Alleinkuratorin Barbara Engelhardt erste bis fünfte Arbeiten von Newcomern, vorwiegend von Regieschulen und ihrem Umfeld (wobei die Schulausbildung traditionell eher in ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute Januar 2013
Rubrik: Magazin, Seite 58
von Christian Rakow

Weitere Beiträge
Fragen des (Un)Wohlseins

Prächtige barocke Giebelhäuser, die in ihren Bogengängen teure Läden beherbergen und ganzjährig Weihnachtsmarktatmosphäre ausstrahlen, Schwärme von Radfahrern auf mittelalterlichem Kopfsteinpflaster, junge Menschen, sogar zahlreiche Kinder, die sich im Sommer auf den grünen Stadt­ringen tummeln. So viel heitere und heile Welt findet man selten. Die Kriterien, die...

Pläne der Redaktion / Impressum

Gorkis «Sommergäste» waren ein Klassiker der Stein-Zeit an der Berliner Schaubühne. Jetzt wagt Alvis Hermanis einen neuen Versuch

Die Alten warten und wollenewig leben. Die Jungen wollendas Erbe. Da stecken auchSchillers «Räuber» drin! Das neueStück von Ewald Palmetshofer «räuber.schuldengenital» und seine Wiener Urauführung

Jeroen Willems war ein...

Das Wortlosspiel

Wenn alle Schlachten zwischen Mensch und Welt geschlagen sind, dann enden große Erzählungen gern jenseits von Raum und Zeit: im Hinterzimmer des Bewusstseins. So war das in Stanley Kubricks «2001: A Space Odyssey» oder in David Lynchs «Twin Peaks» oder letztens in Sebastian Hartmanns Tolstoi-Adaption «Krieg und Frieden» (s. TH 11/2012), als man mit flimmernden...