Unsere Kriege

Kathrin Mädler über DC Moore «Afghanistan»

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DC Moore führt uns in «Afghanistan» in eine «entfernte Gegend» und ins Herz der Finsternis – in einen der Kriege unserer Zeit. An einen Ort, von dem wir nichts wissen wollen. Dabei kämpfen nicht nur in Afghanistan schon lange auch deutsche Soldaten für «Enduring Freedom» – ohne dass die zu Befreienden groß gefragt worden wären – und gegen einen oft recht vage definierten Terrorismus. Mittlerweile benennen wir das, was dort geschieht, mit dem abenteuerlustigen Afghanistan-Ausflügler Karl Theodor zu Guttenberg wenigstens «umgangssprachlich» als «Krieg».

Doch während der Minister mit Frau und schusssicherer Armani-Weste per Helikopter den Schauplatz verlassen konnte, blieben mit schweren Waffen, bei Feuergefechten mit militärisch organisierten so genannten Aufständischen, mit unzählbaren Verletzten und Toten die Solda­ten zurück: junge, in Deutschland oder England vergleichsweise behütet aufgewachsene Männer, in der Wüste ausgesetzt, um für etwas zu kämpfen, dessen höchst komplexe politische Hintergründe wohl kaum einer von ihnen, wahrscheinlich nicht einmal ihre Vorgesetzten, so ganz begreifen. Da sollen Zwanzigjährige, die in ihrem Leben vielleicht mal auf Mallorca waren, ...

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Theater heute Jahrbuch 2012
Rubrik: Die neuen Stücke der Spielzeit, Seite 159
von Kathrin Mädler

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«Ich war nicht der allmächtige Autor»

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Deutsche Erstaufführungen

A

Jorieke Abbing
Es schneit Eiderdaunen (Landesbühne Bruchsal)


B

Sergi Belbel
In der Toskana (Staatstheater Darmstadt)
Im Abseits (Nationaltheater Weimar)

Stephen Belber
Match (Hamburger Kammerspiele)

Moira Buffini
Willkommen in Theben (Staatstheater Oldenburg)


C

Alexi Kaye Campbell
Apologia (Städtische Bühnen Münster)

Marina Carr
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