Theater heute November 2011
FOYER
Welche Impulse braucht die Freie Szene?
Eine Antwort von Florian Malzacher, dem designierten Künstlerischen Leiter des Festivals «Impulse».
Schauspiel Köln
Untergangsunterhaltung
Abgesänge des Abendlandes: «Demokratie in Abendstunden. Eine Kakophonie» und Elfriede Jelineks «Kein Licht.» inszeniert von Karin Beier im Schauspielhaus Köln
ESSAY
«Nicht einmal ein Wort rührt uns an»
Über «Kein Licht.» von Elfriede Jelinek: eine Text-Recherche mit Stationen bei Platon, Heidegger, Sophokles,
René Girard, Günther Anders und natürlich – Jelinek.
Berlin
Alles in drei Prozent?
Armin Petras dramatisiert sich im Berliner Maxim Gorki Theater durch Jonathan Littells Holocaust-Roman «Die Wohlgesinnten»
AUFFÜHRUNGEN
Wofür es sich zu leben lohnt
Zwischen Bürgermoral und Sinnenfreude: Erfahrungen mit «Emilia Galotti» in Oberhausen, Schnitzlers «Das weite Land» und Vinterberg/Rukovs «Die Kommune» in Wien. Inszenierungen von Herbert Fritsch, Alvis Hermanis und Thomas Vinterberg
Eine Frage der Perspektive
Zum Spielzeitauftakt wirft am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg Stephan Kimmig mit Luchino Viscontis «Der Fall der Götter» einen langen Blick zurück in Nazi-Zeiten, als die Politik die Wirtschaft vereinnahmte. Und Philipp Löhle erforscht die Realität der globalisierten Wirtschaftswelt aus der Sicht vom «Ding», einer Baumwollflocke.
In Konsens-Gewässern
Johan Simons eröffnet in München die Kammerspiel-Saison mit «E la nave va» seine zweite Saison an den Münchner Kammerspielen
Untergehen, sterben, scheitern
Stefan Pucher begibt sich in Zürich in Becketts «Endspiel», Barbara Frey schickt «Leonce und Lena» auf die Luxusmeile
Paragrafen gegen Pferdeleben
Lars-Ole Walburg verteidigt «Staatsfeind Kohlhaas» in einer Kleistadaption von István Tasnádi, und Peter Kastenmüller inszeniert Björn Bickers «Deportation Cast» am Schauspiel Hannover
Wie ist die Lage?
Nach dem Knall: Noch-Intendant Sebastian Hartmann beschreibt in Leipzig mit Ingmar Bergmans Familiendrama «Fanny und Alexander» die eigene Ratlosigkeit
AKTEURE
Comeback eines Urgesteins
Johannes Krisch ist seit mehr als zwanzig Jahren der Underdog-Spezialist des Burgtheaters. Nebenher macht er in Hollywood Karriere. Ein Porträt
REPORTAGE
Willkommen in der Dschungelliga
Der letzte amtierende Kultusminister Henry Tesch hat die Theater in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Finanzausgleichsgesetz unter Fusionsdruck gesetzt. Nicht immer zu ihrem Besten. Aber auch so brauchen die Bühnen im Norden mehr als «Charleys Tante»
CHRONIK
Innige Sünder, edle Prinzipienreiter
Berlin: Ibsen «Rosmersholm» (Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz), Ayn Rand «Capitalista, Baby!» (Kammerspiele Deutsches Theater).
Himmel und Erde
Braunschweig: Schiller «Kabale und Liebe» (Großes Haus), Marieluise Fleißer «Der starke Stamm» (Kleines Haus)
Sex und Kontrolle
Dortmund: Ibsen «Nora oder Ein Puppenheim»
Boulevard der Dämmerung
Frankfurt: Bernhard Mikeska/Lothar Kittstein «Je t’aime, je t’aime» (Schauspiel)
Seminar der Frustrierten
Kassel: Kathrin Röggla «Nicht hier oder Die Kunst zurückzukehren» (U, tif)
Im offenen Vollzug
Mainz: Daniel Karasik «Die Unschuldigen», Uraufführung (DE, Staatstheater, TIC)
Peer ohne Zwiebel
Wien: William Shakespeare «Perikles» am Burgtheater (Burgtheater, Kasino)
DATEN
Premieren im November · · Hinweise
Premieren im November
MAGAZIN
Film: Mut zur Tücke
Roman Polanski hat Yasmina Rezas «Gott des Gemetzels» verfilmt: «God of Carnage» – mit Jodie Foster, John Reilly, Christoph Waltz und Kate Winslet.
Polen: Die Network Polonaise
René Pollesch treibt in Warschau seinen Kunst-Boulevard auf die Spitze
Roman: Grenzerfahrungen im Grenzland
Notizen aus der oberfränkischen Provinz: Michael Buselmeiers Theaterroman «Wunsiedel»
LESERBRIEF
Freischaffende Wut!
"Liebes Theater heute"! – ein Leserbrief