Theater heute Jahrbuch 2023
Knappheit - alles auf Kante
Die Wachstumsillusion
Warum Kapitalismus, wie wir ihn kennen, und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir leben werden
Von Ulrike Herrmann
Die Schlupfwinkelfinderin
Die junge Schauspielerin Camille Dombrowsky trat zu Beginn der Saison 2022/23 am Staatsschauspiel Stuttgart ihr erstes Festengagement an. Spricht sie über das Thema «Knappheit», geht es ihr auch um die Planbarkeit des Alltags, die am Theater bisher nur schwer möglich ist
Von Verena Großkreutz
Die verschleierte Diva
Das Publikum, die ewige große Unbekannte, und vagabundierende Interessenswolken
Von Till Briegleb
Das Gießkannenprinzip
Die derzeitige Förderstruktur der Freien Szene ist bürokratisch, aufwendig und ineffizient – und muss dringend nachhaltiger werden
Von Jens Roselt
Aus der Zwickmühle
Im Kulturjournalismus ist so gut wie alles knapp: Plätze, Honorare, Fantasie für Veränderung. Einige Argumente für mehr Großzügigkeit und Innovationslust
Von Esther Boldt
«Praktisch undurchführbar»
Die Knappheits-Manager:innen: der Beruf der Theaterleitung als phantasmatische Rollenidee seit mehr als 100 Jahren, eine ausschnitthafte historische Zitateschau zur Befragung eines strukturell überfordernden Berufsprofils
Von Anna Volkland
Verzicht
Wider die Steigerungslogik
Sonja Anders arbeitet an einem Repertoire der Genügsamkeit
Verzicht und Freiheit
Anna Bergmann ist Vegetarierin, besitzt kein Auto und empfindet keinen Verlust
Radikale Kehrtwende
Amelie Deuflhard will Standards für transnationalen künstlerischen Austausch definieren
Maß halten! free
Alexander Eisenach findet, dass Verzicht nichts mit Entbehrung zu tun haben muss
Reparieren statt Ausbrennen
Für Jan-Christoph Gockel ist Verzicht ein Schutz vor dem globalen und persönlichen Burnout
Anwesenheit durch Abwesenheit
Helgard Haug hat sich zwar fröhlich reproduziert, sucht aber nach neuen Formen und Maßstäben
Nachhaltig mit Menschen umgehen
Pinar Karabulut verzichtet gerne auf patriarchalische Verhaltensmuster
Verzeihen statt verzichten
Enrico Lübbe sträubt sich gegen Verzichtwettrennen
Raum des Mehr
Kathrin Mädler will nicht verzichten, sondern über andere Lebensweisen nachdenken
Gegen die Zeit
Ulrich Rasche setzt auf effiziente Wiederverwendung und Bühnenmodule
Den performativen Widerspruch leben
Für Milo Rau ist Verzicht das höchste Privileg
Die individuelle Systemfrage
Falk Richter möchte die Narrative ändern
Sechs Bäume in sechs Jahren
Kevin Rittberger verkraftet nach der Kartoffelernte gerne drei Tage Rückenschmerzen
Theatrale Ausnahmezustände
Ferdinand Schmal verzichtet für diesen Text sogar auf einen Buchstaben
Verzerrung der Wahrnehmung
She She Pop würde auf individuellen Verzicht gerne verzichten
Das Beste für den Planeten ...
... wäre, wenn die Menschen verschwänden, meint Johan Simons
Back to the boots
Roger Vontobel plädiert für eine Rückkehr zum Moderaten und Überlegten
Was kommt?
Under Construction free
Wer heute die Leitung eines Stadttheaters übernimmt, muss sich andere Fragen stellen als noch vor wenigen Jahren. Ein Gespräch über Strukturen und Inhalte am Deutschen Theater Berlin und dem Schauspiel Essen mit Selen Kara, Iris Laufenberg, Daniel Richter und Christina Zintl
Höhepunkte der Spielzeit
Endlich!
Nach 14 Jahren wird das Deutsche Theater Berlin unter Ulrich Khuon Theater des Jahres
Von Eva Behrendt
Archaeopteryxe im Gleitflug
Auszüge aus den Laudationes zur Verleihung des Theaterpreises Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung an Sivan Ben Yishai, die mit «Bühnenbeschimpfung» auch das Stück des Jahres geschrieben hat
Von Amit Jacobi, Christopher-Fares Köhler, Ariel Nil Levy, Mehdi Moradpour, Ruth Feindel, Tobias Herzberg, Niko Eleftheriadis, Marie Bues, Mazlum Nergiz und Martina Grohmann
«Ich hoffe, dass ich unerklärliche Dinge zustande bringen kann»
Karin Cerny im Gespräch mit Florentina Holzinger über «Ophelia’s Got Talent», die Inszenierung des Jahres, Apnoetauchen, die Schwierigkeit, in Theatern riesige Pools aufzustellen, und den Spaß daran, betrunkene Matrosen zu spielen
Von Karin Cerny
Die Empfängerin
Die Schauspielerin des Jahres Wiebke Mollenhauer hat in Sarah Kanes «Gier» eine ungewöhnliche Aufgabe
Von Andreas Klaeui
Außen jodeln, innen brodeln
Der Schauspieler des Jahres Joachim Meyerhoff ist ein Meister der Ambivalenzen
Von Barbara Burckhardt
Zwecke der Kunst
Die Sieger:innen der Saison und ihre Stoffe: über herrschende Ordnungen und ihre sonderlingshafte Unterwanderung
Von Franz Wille
Kritiker:innen-Umfrage
Herzlichen Glückwunsch! free
46 Kritikerinnen und Kritiker nennen Höhepunkte der Saison 2022/23
Neue Stücke
Macht sie Ibiza!
Golda Barton «Cypressenburg»
Endlich frei!
Sivan Ben Yishai «Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert»
Der Schein und die Leere
Alexander Eisenach «Mosi – The Bavarian Dream»
Ich kann nur Krieg
Thomas Freyer «Ajax»
Bonus-Material?
Dmitrij Gawrisch «Die Dampfnudel. Eine Patchwork-Komödie»
Die Zukunft ist offen
Charlotte Gneuß «Im Traum stand mein Vater»
Terror im System
Rainald Goetz «Baracke»
Dem Mythos entkommen
Amir Gudarzi «Als die Menschen Götter waren»
Heimat Sprache
Anja Hilling «Mascha K. (Tourist Status)»
Bleiben Sie hoffnungsvoll!
Patty Kim Hamilton «Schmerz Camp»
Ein Punkt im Raum
Wolfram Höll «Niederwald»
Die Zukunft ist vorbei
Thomas Köck «eigentum (let’s face it we’re fucked)»
Wo bleibt der Bus zum Happy End?
Svealena Kutschke «no shame in hope – eine Jogginghose ist ja kein Schicksal»
Die Zeugin der Anklage
Suzie Miller «Prima Facie»
Im unscharfen Zwischenraum
Kevin Rittberger «Zwei Sonnen und ein Untergang»
Vater ans Licht!
Roland Schimmelpfennig «Laios»
Ok, Boomer!
Simon Stephens «Ein dunkles, dunkles, dunkles Blau»
Der Fuchs Erinnerung
Guido Wertheimer «Wir werden diese Nacht nicht sterben»
Ein gewaltiges Fuck you an den Tod
Marcus Peter Tesch «Patient Zero 1»
Queering the narrative
Leonie Lorena Wyss «Blaupause»