Theater heute Dezember 2021
Foyer
Die neuen Werte
Der Deutsche Bühnenverein gibt sich einen neuen Verhaltenskodex, den wir hier dokumentieren. Jetzt müssen sich nur noch alle daran halten!
Aufführungen
40 Jahre Systemfragen
Volker Lösch und Claudia Bauer erzählen in Dresden und Leipzig Dystopien und böse Märchen mit Soeren Voima, Thomas Piketty, Günter Grass und Ingo Schulze
Gewalt und Familie
In Hannover bringt Lukas Holzhausen Christian Barons Roman «Ein Mann seiner Klasse» überzeugend auf die Bühne
Familie, Gesellschaft und das All
An der Berliner Schaubühne tritt Edouard Louis in «Wer hat meinen Vater umgebracht?» als Edouard Louis auf; am Deutschen Theater inszeniert Sebastian Hartmann «Der Idiot» nach Fjodor Dostojewski
Herrschaft und Verhängnis
Umdeutungen im Schauspiel Bochum. Robert Borgmann zerlegt Bulgakows «Meister und Margarita», Johan Simons zeigt «Ödipus, Herrscher» als Sprechdenkstück, und Oliver Frljic gerät über J.M. Coetzees «Schande» in Ensemblenöte
Die lieben Räuber
Doppelter Schiller in Hamburg: Michael Thalheimer inszeniert am Thalia Theater «Die Räuber», während Bonn Park im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses «Die Räuber der Herzen» auflaufen lässt
«Trag mir meine Einkäufe»
Pinar Karabulut inszeniert Sivan Ben Yishais «Like Lovers Do (Memoiren der Medusa)» an den Münchner Kammerspielen
Akteure
Muster, die verbinden
Robert Wilson redet nicht gerne über seine Kunst. Warum auch? Aber dann gibt es trotzdem viel zu sagen über Raum, Stille, Bewegung und die Künstler:innen, die ihn geprägt haben. Ein Gespräch
Festivals
Unheilbar dem Leben verpflichtet
Die Berliner Schaubühne zeigt beim FIND-Festival Arbeiten von Kirill Serebrennikov und Ren Hang, Selina Thompson und Angélica Liddell
Schni, schna, schnappi
Beim sechsten Monologfestival am Theaterdiscounter Berlin malen sich Gintersdorfer/Klaßen, Nele Stuhler, Laura Eggert und Lisa Charlotte Friedrich, Gob Squad und Zealtotale, Jessica Butler und die Gruppe Frauen und Fiktion «Fantastische Zeiten» aus
Momente der Öffnung
Corona hat die Situation für Künstler:innen mit Behinderung zusätzlich kompliziert – ein Besuch bei Grenzenlos Kultur in Mainz
Theaterneubau
Glück im Bau
Die Stadt München gönnt sich ein neues Volkstheater, und Bonn Park erfindet mit seiner Highschool-Oper «Gymnasium» gleich ein neues Genre dazu
Das Stück
So seltsam Mittelstand
Simon Stephens «Am Ende Licht» am Staatstheater Stuttgart, deutsch erstaufgeführt von Elmar Goerden – der vollständige Stückabdruck liegt diesem Heft bei
Chronik
Präpariert Euch!
Martha Gornicka «Still Live» (U) am Maxim Gorki Theater in Berlin
Die Schlösserknacker
Philipp Löhle «Jede Stadt braucht ihre Helden» am Schauspielhaus Chemnitz
Leere Mitte
Witold Gombrowicz «Yvonne, die Burgunderprinzessin» in Frankfurt
Willkommen in der Kompostmoderne
Nach Mary Shelley «Der letzte Mensch» in Graz
Die Frau ist der Frau eine Wölfin
nach Christa Wolf «Medea. Stimmen» in Karlsruhe
Was wäre wenn?
Rimini Protokoll «Utopolis» in Köln
Deutschland, du mieses Stück Plastik
Sarah Kilter «White Passing» (U) in Leipzig
Wenn Hochhäuser Trauer tragen
Ivana Sokola «Kill Baby» (U) im Nationaltheater Mannheim
Im eigenen Film
Simon Stephens «Fortune» (DE) im Theater Osnabrück
Ziemlich beste Recherchegringos
Bola de Carne (Thomas Köck, Anna Laner & Andreas Spechtl) «Algo pasó (La última obra)» (U) im Schauspiel Stuttgart
Patriarchatsbeschimpfung
Lydia Haider «Zertretung – 1. Kreuz brechen oder Also alle Arschlöcher abschlachten» (U) im Volkstheater Wien
Daten
Suchlauf 12/21
TV-Programmhinweise für Dezember
Bücher
Wie wir wurden, was wir sind
Edgar Selges «Hast du uns endlich gefunden» über eine Kindheit in den 1950er Jahren
Der Riss durch den Verstand
Ferdinand Schmalz schreibt Romanlyrik: «Mein Lieblingstier heißt Winter»
Die lange Nacht des Kritikers
Günther Rühle ist immer für eine Überraschung gut: In «Ein alter Mann wird älter» denkt er über sich selbst nach
Eine Stimme für die Mütter
In ihrem zweiten Roman «Im Menschen muss alles herrlich sein» erzählt Sasha Marianna Salzmann von Müttern und Töchtern
Die ganze Welt ist Bühne
Klaus Pohls Meta-Roman über Peter Zadeks «Hamlet»-Inszenierung: «Sein oder Nichtsein»
Hiebe gegen die Dekadenz
Ein Lukács-Reader zum Theater – die Geschichte so mancher Missverständnisse
«Carl auf Klo»
Der Band «Dramaturgie des Daseins» sammelt das komplexe, wirre und hochkonzentrierte Denken Carl Hegemanns in heterogenen Texten