Welches Theater für welche Stadt?
Was für ein Theater will diese Stadt? Seit bald sieben Jahren berät man in Frankfurt am Main darüber, was mit dem in großen Teilen maroden Gebäude der Städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz geschehen soll: Sanieren? Abreißen? Hier oder an anderer Stelle neu bauen? Mit oder ohne Interim? Als «Doppelanlage» von Oper und Schauspiel wie bisher oder aufgeteilt? Auf zwei Seiten des Platzes, wie es die Grünen vorschlagen, entlang einer neu zu schaffenden «Achse» vom Main bis zur Alten Oper, wie es die Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) propagiert, oder im derzeit noch als Gewerbegeb
iet ausgewiesenen Osthafen, den die CDU präferiert?
Vier Jahre nach der Präsentation einer Studie, die ergab, dass die Stadt, komme, was wolle, für das Gebäude der zwei größten städtischen Bühnen eine knappe Milliarde wird auf den Tisch legen müssen, und ein Jahr, nachdem die Stadtverordnetenversammlung in Folge einer «Revisionsstudie» Abriss und Neubau beschloss, hat sich das Blatt erneut gewendet: Weil der Oberbürgermeister angesichts der Pandemie erst einmal andere Felder für wichtiger hält, der Denkmalschutz den Komplettabriss verhindert und das von CDU und Grünen regierte Land die von der städtischen ...
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Theater heute März 2021
Rubrik: Theaterarchitektur, Seite 28
von Nikolaus Müller-Schöll
Eva Behrendt Die Protagonistin von «Wounds Are Forever» heißt Sivan Ben Yishai. Was für ein Zufall!
Sivan Ben Yishai Die Sivan Ben Yishai im Stück ist so etwas wie eine Ur-Jüdin, eine Superprotagonistin. Sie kann Autorin sein oder Kämpferin, ein Zug oder ein Flugzeug, sie lebt über Generationen und scheint praktisch unsterblich. Sie ist der Körper, der das...
Um autoritären Bedrohungen in liberalen Demokratien nachzugehen, muss man sich vor allem um Entwicklungslinien kümmern und nicht nur Einzelereignisse herausgreifen. Da gibt es auf der einen Seite eine eher langfristige Entwicklung ab dem Jahre 2000, aber auch eine kurzfristige Entwicklung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, deren politische und...
Fast genau ein Jahr ist es her, dass Mitte März 2020 der gesamte Spielbetrieb über Nacht auf null gebracht wurde – Maschinen stopp! aus voller Fahrt –, ein bis dato einmaliger Vorgang, anfangs noch deklariert als kurzer kollektiven Kraftakt, um bald wieder zum glücklichen Normalzustand zurückzukehren. Doch der ist nach vorsichtigen Lockerungsversuchen im letzten...