Verzicht und Freiheit
Ein ganzer Berggipfel in Tirol bricht ab, weil die Permafrostböden mitten in Europa schmelzen, New York versinkt im orangenen Rauch, Jahrhunderthochwasser überschwemmen Teile Deutschlands, in Sachsen und Brandenburg brennen die Wälder, Afrika verzeichnet immer dramatischere Dürren. Das alles ist bereits unser Alltag, genau die Welt, vor der noch vor ein paar Jahrzehnten als düstere Dystopie gewarnt wurde. Wir müssen handeln. Völlig zu Recht verlangt das neue Klimaschutzgesetz, bis 2030 mindestens 65 Prozent unserer Emissionen einzusparen.
Und das gilt für uns alle – auch die Kultur. Auch wenn sie nur einen winzigen Bruchteil der bundesweiten Emissionen ausmacht und kaum vergleichbar ist mit einer Fußball-EM oder den Emissionen am Frankfurter Flughafen. Aber ist das gleichzusetzen mit Verbot und Verzicht? Steht Nachhaltigkeit im Widerspruch zur Kunstfreiheit?
Ich bin Vegetarierin und besitze kein Auto. Und ich empfinde das nicht als Verzicht. Vielmehr als Moment von Freiheit. Ich genieße das Privileg, ganz bewusst auf etwas ver -zichten zu können. Es ist eine Entscheidung. Nachhaltig sein bedeutet nicht zwangsläufig weniger Kunst, aber ein höheres Maß an Reflexion und bewussten ...
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Theater heute Jahrbuch 2023
Rubrik: Verzicht, Seite 53
von Anna Bergmann
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