Vater, Mutter, Kind
Was für eine nette kleine Familie. Anton und Karin haben eine liebe Tochter und sind sehr um sie besorgt. Außerdem teilen sie klare Vorstellungen, was die Erziehung betrifft. Die Zeiten der übertrieben antiautoritären Erziehung seien inzwischen vorbei, Kinder bräuchten feste Regeln. Man ist schließlich liberal und will den Nachwuchs aufs Leben vorbereiten. Man selbst will dabei natürlich auch leben und zwar möglichst gut. Künstlerischer Ausdrucksehrgeiz – zumindest im Privaten – scheint ebenfalls vorhanden, der eigentliche berufliche Hintergrund bleibt allerdings etwas diffus.
Kleine amerikanische Floskeln im Gespräch setzen Ausrufezeichen der Weltgewandtheit, auch wenn sie manchmal etwas provinziell klingen. Der Autor lebt in Graz.
Und was macht die hippe Kleinfamilie so in der Freizeit? Sie dreht gemeinsam Videos, streitet über dramaturgische Erzählformen und denkt in Serien: Netflix im Kleinen. Freund Oskar mit seinem aufstrebenden Kleinunternehmen macht den Vertrieb, und dessen Gattin Jessica entwickelt die Formate mit. Inzwischen hat sich ein kleiner treuer Kundenstamm gebildet, der munter wächst und bald richtig Geld abwirft: eine Start-up-Erfolgsgeschichte wie aus dem ...
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Theater heute April 2017
Rubrik: Das Stück, Seite 45
von Franz Wille
Eva Behrendt Herzlichen Glückwunsch, Ihr erstes Theaterstück «Vereinte Nationen» ist gleich zu den Mülheimer Stücken eingeladen geworden!
Clemens Setz Danke, das freut mich sehr. Das hätte ich gar nicht erwartet, mein Stück ist ja, von den benutzten Technologien mal abgesehen, eher zeitlos.
EB Wirklich? «Vereinte Nationen» erzählt davon, wie ein Vater sich und seine...
Wir wissen wirklich wenig; wie stark sich die Annäherung zwischen den Kontinenten mittlerweile auch entwickelt haben mag. Wenn dann aber auf Festivals hierzulande Theatersprachen und Inszenierungsstile ins Blick- und Hör-Feld geraten, die nicht unübersehbar in näherer Nachbarschaft stehen, stellt sich die Frage immer wieder neu: nach dem Fremden und nach dem...
Mein Theater zu erklären, ist ausgesprochen schwierig.
Es ist so schwierig, dass ich nicht umhin komme, mit einem so seltsam anmutenden Thema wie «menschlichen Bomben» zu beginnen und mit «Jesus als Zimmermann» zu enden: Als ich das erste Mal von «menschlichen Bomben» hörte, war das nicht in Berichten über Angriffe von Selbstmordattentätern aus dem Mittleren...