Überraschungsgast Jesus
Steffen Link ist in einer freichristlichen Gemeinde aufgewachsen, die seine Eltern mitgegründet haben. Jetzt hat er darüber ein Stück geschrieben. Nach einigen in Co-Autorschaft entstandenen Projekten legt der 1989 geborene Schauspieler, Ensemblemitglied am Münchner Volkstheater, mit einem autofiktionalen Drama seinen Solo-Erstling als Autor vor. «Der Verein» hat etwas von einer Abrechnung: Rache ist süß.
Für Theresa Thomasbergers über weite Strecken hochkomische Uraufführungsinszenierung am Wiener Schauspielhaus, wo Link eine Zeitlang als Schauspieler engagiert war, hat Mirjam Schaal die Bühne als freundliche Hölle aus Hellholzwänden gestaltet. Links ein kleines Podium, auf dem erbauliche Lieder gesungen werden; rechts ein biederes Wohnzimmer mit Esstisch und Schrankwand. Darüber steht groß «Er ist auferstanden!» Mitten im Raum klafft ein mit Plane abgedecktes schwarzes Loch: Das muss die Hölle sein oder wenigstens das Fegefeuer.
Erzählt wird aus der Perspektive von Stefan (Maximilian Thienen), der als Erzähler/Moderator durch ein Stück führt, in dem Szenen aus seiner eigenen Jugend ausgebreitet werden. Wir sehen, wie der junge Stefan (Tala Al-Deen) von den Geschwistern als ...
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Theater heute Mai 2024
Rubrik: Chronik, Seite 62
von Wolfgang Kralicek
Das Buch beginnt mit einem Abstieg in die Unterbühne, das Reich der Eisenträger, Hubvorrichtungen und Stromschaltkreise. Dort findet sich noch heute, gleichsam im Zentrum des Betriebs, ummauert und verputzt, den Augen entzogen, das Antriebssystem jener mächtigen Drehbühne, die Max Reinhardt, bis heute prominentester Hausherr des Deutschen Theaters, 1905 einbauen...
Theater heute Sima Djabar Zadegan und Aljoscha Begrich, Sie beide leiten dieses Jahr das Internationale Forum beim Berliner Theatertreffen. Was ist so besonders an diesem Format?
Aljoscha Begrich Ich war selbst 2014 Stipendiat und habe 2018 zusammen mit Akira Takayama einen Workshop geleitet sowie ähnliche Formate in Kopenhagen und Istanbul veranstaltet. Es ist...
RAINALD GOETZ «Baracke»
Zurück in die Nuller Jahre. Wie war das damals eigentlich, als der Aufbruchselan der ersten rot-grünen Regierung sich in neolibera -len Reformen totlief, als der wohlstandsdumpfe Pragmatismus der Merkel-Zeit begann, in dessen Schatten die AfD-Stimmung heranwachsen konnte, als der NSU unter der Wahrnehmungsschwelle von Polizei und...