Neue Stücke · Aufführungen
Neue Stücke
Dass durch Wiederholung aus Narration eine vibrierende Skulptur werden kann, wollen die kanadische Lyrikerin Anne Carson und der isländische Künstler Ragnar Kjartansson an der Volksbühne mit «Raw
Salon: Ein Rohspiel» beweisen, und Kjartansson steht selbst auf der Bühne! Kunst! Hautnah an der tristen Realität sind dagegen Dirk Gieselmann und der Fotograf Armin Smailovic mit ihrem «Atlas der Angst», entstanden aus intensiven Recherchen im Krisengebiet Deutschland, am Hamburger Thalia Theater inszeniert von Gernot Grünewald.
In Heidelberg zeigt David Gieselmann sein neues Stück «Der blaue Würfel», eine «social science fiction» über unsere nicht allzu ferne Zukunft (R. Christian Brey). Ebenfalls in Heidelberg eröffnet Maria Milisavljevics Katastrophenstück zwischen virtueller und realer Gewalt, «Beben», den Stückemarkt, zur Uraufführung wird es allerdings in Kaiserslautern von Fanny Brunner gebracht. Seinen Auftraggeber in den Titel gleich hineingeschrieben hat Lutz Hübner: Mit dem Titel eines real existierenden Bildes, «Abend über Potsdam», beschwört er eine andere Krisenzeit – 1929: letzte Momente des bürgerlichen Lebens, bevor der Populismus Einzug hielt, inszeniert ...
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Theater heute April 2017
Rubrik: Daten, Seite 62
von Red.
Ist Multikulturalismus lediglich eine Ideologie, wie die AfD im letzten Sommer behauptete? Eine ungefüllt herumgeisternde Idee, ein Bündel aus Theorien und Normen, das die Realität zu formen sucht – und nicht umgekehrt? An diesem Tag im Mannheimer Ratssaal sieht es anders aus. Da zeichnen zig Menschen aus Guatemala, Afghanistan, Finnland, Eritrea, Indonesien,...
Es scheint, dass in Europa zur Zeit die Furcht vor der gegnerischen Provokation größer ist als der Drang zum Streitgespräch. Die Folge davon ist meistens ein freundliches Lächeln des Gegners. Deswegen: Nach der von vielen deutschsprachigen Theaterkünstlerinnen und -künstlern geforderten Absage des Podiumgesprächs «Die neue Avantgarde» im Züricher Theaterhaus...
Es ist unmöglich, all die Attacken und Verleumdungen der letzten Tage in diesem einen Brief aufzuzählen, aber sie stellen eine klare Missachtung der Menschenrechte und Meinungsfreiheit dar», schreibt der kroatische Regisseur und Dramatiker Oliver Frljic in seinem offenen Brief an Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission. «Da Polen ein Mitglied der...