Kulturpolitik: Geduldige Papiere

Beliebtes und Bekanntes von der Jahres­tagung des Deutschen Bühnenvereins in Nürnberg

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Natürlich sind die Themen, die das Theater seit geraumer Zeit neben seinem künstlerischen und literarischen Auftrag so heftig umtreiben und aufreiben, auch längst beim und im Bühnenverein angekommen. Auf den geduldigen Papieren, die am Ende der letzten Jahrestagung in Nürnberg verteilt wurden, wimmelte es denn auch nur so von ehrlichen Absichtserklärungen, mutigen Statements, und die Intendanten wurden nicht müde zu betonen, dass die Diskussionen über Geschlechtergerechtigkeit, Diversität oder Rechts­populismus nun keineswegs an ihnen vorbeirauschen würden.

 

Auch wenn ein Mann (Ulrich Khuon) Präsident bleibt, so sind doch die nachfolgenden Positionen zwischen männlich und weiblich offensichtlich gerecht aufgeteilt. Geschäftsführer Marc Grandmontagne sagte, dass «alle Vorsitzenden und ihre Stellvertreter*innen angekündigt haben, dass sie aus kulturpolitischen Gründen gleichrangig und als Doppelspitze arbeiten wollen». Geschlechterparität solle auf «allen Ebenen Normalität werden». Khuon («Der männliche Anteil in unserer Reihen beträgt immer noch 70 bis 80 Prozent») selber aber konnte den nur schwer sichtbaren Fortschritt kaum fassen: «Wir sind glücklich, dass wir in diesem einen ...

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Theater heute August/September 2019
Rubrik: Magazin, Seite 68
von Bernd Noack

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