Im Gesundheitsgetriebe
Es ist eine gute Sache, wenn man Krankheiten frühzeitig entdeckt. Dann lässt sich noch was machen. Und für die Umgebung ist es auch praktisch, wenn man frühzeitig über den Gesundheitszustand des Gegenübers Bescheid weiß: Wenn klar ist, dass ein potenzieller Liebhaber den Hang zur Depression in sich trägt, dann verliebt man sich vielleicht besser nicht in ihn. Wenn eine potenzielle Mitarbeiterin innerhalb der nächsten Jahre sterben wird, dann investiert der Arbeitgeber vielleicht besser nicht in ihre Ausbildung.
Und eine Schwangerschaft mit einem behinderten Kind bricht man vielleicht doch besser ab.
Im Programmheft zu Jana Polaseks Oldenburger Inszenierung «Die Laborantin» steht, dass die britische Autorin Ella Road hier eine «Gesundheitsdiktatur» beschreiben würde. Das ist zu hoch gegriffen, niemand wird gezwungen, einen Bluttest zu machen, um unentdeckte Krankheiten auszuschließen. Wer sich dagegen entscheidet, wird wahrscheinlich nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen, bekommt die Traumwohnung nicht oder wird von der Dating-App aussortiert, aber, hey: freie Entscheidung!
Roads Stück, im Mai am Staatsschauspiel Dresden online erstaufgeführt und kurz darauf am Oldenburger ...
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Theater heute November 2021
Rubrik: Chronik, Seite 59
von Falk Schreiber
Eva Behrendt Jenny Barthold, Sie engagieren sich in der Arbeitsgemeinschaft Nachhaltigkeit am Staatsschauspiel. Seit wann spielt das Thema Klimaschutz für Sie als Bühnen- und Kostümbildnerin eine Rolle?
Jenny Barthold Das Thema betrifft ja nicht nur die Ausstattung, sondern alle Bereiche. Persönlich ist Nachhaltigkeit mir schon lange wichtig, aber beruflich ist...
Auf dem Weg von Berlin nach Mannheim kann sie in Weimar Halt machen und das Konzentrationslager oben auf dem Berg besuchen, das heute eine Gedenkstätte ist. In Mannheim angekommen stellt sie sich unter Umständen die Frage, warum sowohl das Weimarer als auch Mannheimer Theater auch nach 1945 unbedingt ein «National» im Titel tragen wollten. Schon klar, das hat mit...
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