Handlung und Erfolg

Yael Ronen und Roy Chen begeben sich in Hamburg auf die Suche nach dem «State of Affairs», und Lena Brasch tritt in Berlin nicht nur nach dem Ball mit «Spielerfrauen»

Theater heute - Logo

Warum hat Tolstoi eigentlich nicht «Krieg» geschrieben, sondern «Krieg und Frieden»? Warum gab es Gandhi, die indische Unabhän -gigkeitsbewegung, Martin Luther King, die Bürgerrechtsbewegung, die Proteste gegen den Vietnam-Krieg, die ’68er Bewegung, die Fridays for Future? Und warum gab es noch keinen dritten oder vierten Weltkrieg? Hängt alles eng miteinander zusammen, aber die Antwort braucht mindestens drei ineinander verschachtelte Erzählebenen und noch ein paar weitere Kleinigkeiten – darunter die Aufhebung der Naturgesetze, das Bundesverteidigungs -ministerium, ein Theater

mit Schauspieler:innen und einiges mehr. Am Ende ist die Antwort auch nur eine Hilfsantwort für eine noch größere Wahrheit. Aber der Reihe nach.

Yael Ronens und Roy Chens «State of Affairs» im Hamburger Thalia Theater fragt nach nicht weniger als der Verantwortung und der Macht von Kunst, speziell Theater. Und zwar in Zeiten globaler Krisen und Konflikte, die nicht gerade nahelegen, dass Bühne und Publikum daran etwas ändern könnten, weshalb die Autor:innen auch etwas verwickelt zur Sache kommen. Ausgangspunkt ist eine Cyber -attacke aufs Theater mit anschließend komplettem Stromausfall, in dessen Folge ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute Juli 2024
Rubrik: Aufführungen, Seite 12
von Franz Wille

Weitere Beiträge
Distanz und Nähe

Neben Heinar Kipphardts «In der Sache J. Robert Oppenheimer» und Rolf Hochhuths «Stellvertreter» war «Die Ermittlung» von Peter Weiss das Aufsehen erregendste Stück des wiederbelebten dokumentarischen Theaters in der BRD der 1960er Jahren. Das «Oratorium in 11 Gesängen» basierte auf Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses von 1963 bis ’65, denen...

Die Erschöpfung der Frauen

Die Protagonistin von «Capri» ist eine Schriftstellerin mit Schreibkrise. Der Verlag wartet auf den neuen Roman, der Vorschuss ist beinahe aufgebraucht, doch sie ist einfach zu erschöpft zum Schreiben. Sie lässt sich medizinisch durchchecken, macht eine Therapie, aber nichts hilft. Dass sie nachts Erscheinungen hat – ein kleines Mädchen sitzt in ihrer Küche und...

Sivan Ben Yishai: Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert

Aufgrund seiner komplexen graphischen Gestaltung kann "Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert" nicht im Browser dargestellt werden. Bitte nutzen Sie das E-Paper oder wenden Sie sich für ein PDF an kontakt@der-theaterverlag.de.