Das Schlechtere aus beiden Welten
So klingt ein Hilferuf: «Wir, die Hörspiel-, Theater- und Rundfunk-Autor*innen, wenden uns an die ARD und die Öffentlichkeit, weil wir die Zukunft unseres Kunstschaffens im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedroht sehen. Der Rundfunk macht derzeit seine größte Medientransformation durch, indem er vom linearen Senden auf Online umstellt. Das ist richtig und zeitgemäß. In diesem Prozess aber drohen sowohl die Repräsentation als auch die Produktion von Kunst und Kultur Schaden zu nehmen – und damit nicht zuletzt die Arbeitsgrundlagen für Autorinnen und Autoren.
»
So weit der erste Absatz eines Offenen Briefs des Verbands der Theaterautor*innen und der Hans-Flesch-Gesellschaft, Forum für akustische Kunst e.V. Dazu muss man wissen, dass gerade Bühnenautor*innen in ihrem meist schwierigen Einkommensmix auf Quer- und Zusatzfinanzierung durch Hörspiel-Aufträge angewiesen sind; viele Theaterstücke gehen auf Hörspiel-Aufträge zurück oder werden auch als Hörspiele produziert, und selbst wenn nicht, bleiben die Hörspiel-Abteilungen der ARD eine wichtige Einnahmesäule der Autor*innen.
Konkret geht es um dreierlei: die neuen Vergütungsregeln für Erstsendungen und Wiederholungen, den Wegfall von ...
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Theater heute August/September 2021
Rubrik: Foyer, Seite 1
von Franz Wille
Distribution ist alles – das ist heute das strategische Keyword. Da ist das Theater ein Unternehmen wie alle. Mit Distribution ist aber nicht etwa «Figuren und ihre Darsteller» gemeint, sondern die optimale Bewirtschaftung der Betriebsvektoren und nutzerorientierten Kommunikationskanäle. Hier weist das Schauspielhaus Zürich (bei besten Marketingvoraussetzungen am...
(D) feierst du alleine?
(E) nein (lacht) ich dachte, hier findet eine Silvesterfeier statt
(D) ja eigenartig, das dachte ich auch (lacht) ich dachte am Strand sind bestimmt schon ein paar Menschen, die angefangen haben zu feiern
(E) ja, ein paar Menschen mit Musik und Getränken, das dachte ich auch
(D) aber es sieht nicht nach einer Feier aus, im Gegenteil (lach...
Eva Behrendt Ihre Bühne für Christopher Rüpings Inszenierung von Jean-Luc Lagarces «Einfach das Ende der Welt» hat einen großen Auf- und ebensolchen Abtritt. Die sterbenskranke Hauptfigur Louis, die am Schauspielhaus Zürich wie der Protagonist Benjamin Lillie Benjamin heißt, kehrt nach jahrelanger Abwesenheit nach Hause in die Provinz zurück. Auf der Bühne geht...