Auf der Suche nach dem intimen, experimentellen Spirit
Stefanie Carp Under The Radar wurde im Mai abgesagt. Ende Juli hast du ein neues Under the Radar angekündigt. Wie macht man das?
Mark Russel Ich war erst mal ein bisschen geschockt. Der Grund war Geld, aber auch die Struktur. Die Zusammenarbeit mit dem Public Theater war immer schwieriger geworden. Es ist eine große Institution, die verpflichtet ist zu produzieren, die mein Festival präsentiert. Es war auch für Oskar Eustis, den Leiter, keine leichte Entscheidung.
Wir haben erst mal alle angerufen, mit denen wir verabredet waren für Januar 2024. Dann fing ich an darüber nachzudenken, wie ich für all das, was ich gerne tun möchte, eine freiere Form finden könnte. Es war befreiend, mir vorzustellen, meine eigene Website zu designen. Dafür hätte ich im Public zehn Sitzungen gebraucht. Dann haben mich Freunde in eine Bar in Downtown eingeladen: Da war Thommy Kriegsmann, Shanta Take vom Lincoln Center, Meiyin Wang von PAC, Jay Wegman vom Skirball Center, Mia Yoo von La MaMa, Susan Feldmann von St Ann’s, da war Vallejo Gantner. Sie haben gesagt: «Mark, ganz ehrlich, wir sind hier, weil wir wollen, dass das weiter geht.» Und dann kamen die Ideen zusammen. Jay Wegman sagte: «Ich hab im ...
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Theater heute Juli 2024
Rubrik: International, Seite 44
von Stefanie Carp
BASEL, KUNSTMUSEUM bis 27.10., When We See Us. Hundert Jahre panafrikanische figurative Malerei
Zur Frage, wie Künstler:innen des afrikanischen Kontinents und seiner Diaspora den Alltag in den letzten 100 Jahren erlebt und künstlerisch verarbeitet haben, unternahm das Team rund um Koyo Kouoh, Direktorin und leitende Kuratorin des Zeitz MOCAA im südafrikanischen...
Woyzeck steht da, alleine, verzweifelt, psychotisch. Die Mauern, die eben noch einen Raum ergaben, fahren um ihn zusammen und umschließen ihn. In den Wänden gibt es viele Türen, viele Wege, doch nun sind alle geschlossen. Woyzeck verschwindet im Kerker. Zuvor hatte er Marie stehen lassen, ihr seine paar Groschen Zulage zukommen lassen, doch sie will eigentlich...
Zum Ende der Spielzeit noch einmal großes Kanon-Aufgebot in München, jeweils fast ohne aufdringliche Aktualisierung, dafür aber mit einem konzeptionellen Frische-Kick. Am Residenztheater hat Nora Schlocker für Schillers Königinnen-Duell «Maria Stuart» eine ungewöhnliche Besetzungslotterie vorgesehen: Per Zuruf entscheidet zu Beginn jeder Aufführung eine zufällig...