prag: petr zuska «le sacre du printemps»

Mit der jüngsten Premiere am Prager Nationaltheater ist der 42-jährige Tänzer und Choreograf Petr Zuska gewissermaßen heimgekehrt. Zwar ist er schon seit 2002 der künstlerische Leiter der 53-köpfigen Kompanie. Für seine tschechischen Landsleute aber hat er nun fünf seiner Stücke einstudiert, die bislang nur in Australien, China, Russland oder Deutschland zu sehen waren. Gewidmet sind sie dem 83-jährigen Pavel Šmok, der sich bei der Premiere sichtlich freut, was sein Ziehsohn so alles bei ihm und in der Welt gelernt hat.



Das Publikum freut sich auch, natürlich über Igor Strawinskys Dauerbrenner «Le sacre du printemps», der dem Abend den Titel gibt und zum Finale stattfindet. Zur rhythmischen Triebkraft mit geschickt gesetzten, unbändig aufpeitschenden Klängen wird in Zuskas Variante ein Paar zum Opfer der Massen, samt der Pointe, dass hier die Masse zum Opfer ihrer selbst wird. Zuska zeigt dies an beeindruckenden Bildern einer mächtigen Plastik menschlicher Körper zu Beginn und am Schluss. Kristýna Nemecˇková und Viktor Konvalinka als jugendlich-kraftvolle Solistenopfer meistern ihren Ausbruch in eine von den Massen etwas weniger diktierte Welt mit Bravour.

Zu Beginn des Abends ...

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Tanz Februar 2011
Rubrik: kalender, Seite 42
von Boris Michael Gruhl

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