Life/Art
Am 13. Juli wird Anna Halprin, die amerikanische Wegbereiterin des postmodernen Tanzes, 90 Jahre alt. Von ihr stammt die Idee der kollektiven Improvisation, für sie ist die Grenze zwischen Tanz, Kunst und Therapie fließend, für sie wurde Tanz ein Mittel zur «Wiederentdeckung der eigenen spirituellen Identität», für sie muss Tanz fließend, unmittelbar und vor allem: notwendig sein.
Halprins gestalttherapeutischer Ansatz, der Fokus auf die Selbstmotivierung zur Lösung von Problemen oder Konflikten, blieb seit 1972 stets derselbe – jenem Jahr, als sie wegen einer Blockade in ihrer Beckenregion nicht mehr tanzen konnte. Sie skizzierte ein Bild von sich, ihr Arzt diagnostizierte exakt an dieser Stelle einen Tumor. Drei Jahre nach Operation und Chemotherapie kehrte der Krebs zurück. Mit Freunden und Gefolgsleuten führte Halprin ein Ritual durch, um ein heilkräftiges Bild ihrer selbst tanzen zu können; ihr Krebs bildete sich spontan zurück. Seither ist für sie Leben und Kunst dasselbe, ein «Life/Art Process», der dem Tanz mehr zubilligt, als nur eine Kunstsparte zu sein. Die Autorinnen Ronit Land, Ursula Schorn und Gabriele Wittmann haben jetzt einen gut 200-seitigen Reader vorgelegt ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Dieser «Sacre du printemps» war ein Schock und nicht ohne Weiteres vom Publikum zu verkraften. 2003 choreografierte Uwe Scholz in Leipzig die «Bilder aus dem heidnischen Russland» gleich doppelt: als ein «Ballett in zwei Teilen», das Igor Strawinskys epochale Musik zunächst in einer Version für zwei Klaviere vorstellt, um erst danach die berühmt-berüchtigte...
Er kommt aus der Nähe von Straßburg, tanzte in Paris, seit fünf Jahren lebt er in Berlin. Sein Körper ist bärenstark, seine Haltung die eines Teddys. Die Stimme bittet im freundlichen Ton um Aufmerksamkeit, der Wuschelbart federt den Eindruck von Eitelkeit ab, der Topfschnitt fügt Mitleid hinzu. Den Soloabend führt sein Assistent ein, mit Halbglatze in Malerhose...
Der Preis: 1500 Euro. Damit ist es wohl eines der teuersten Ballettbücher aller Zeiten. Ein «Band mit exklusivem Cover in einer handgearbeiteten, mit Buchleinen bezogenen und rotem Pergament ummantelten Kassette», heißt es im Verlagsprospekt, inklusive Skia-Photography-Print, von beiden, Dieter Blum und Vladimir Malakhov, handsigniert. Die Auflage ist limitiert...