AnaÏs Chalendard

Tanz - Logo

In dieser Spielzeit zeigte die Erste Solistin des Balletts Karlsruhe wieder eine neue Facette ihres unerhört reichen schauspielerischen Könnens. Terence Kohler ließ sie in seiner Neufassung von Marius Petipas «La Bayadère» nicht die Titelrolle der Tempeltänzerin tanzen, sondern ihre so schöne wie verdorbene Gegenspielerin Gamsatti.

Von Chalendards tänzerischem Können mal ganz abgesehen – wenn das nicht bei einer so traumhaft sicheren und ätherisch schwebenden Ballerina absurd wäre! – , besticht sie in dieser schwierigen Rolle, indem sie die Entwicklung von der verwöhnten Tochter eines übermäßig reichen Paschas in eine vor unerwiderter Leidenschaft, Eifersucht und Unglück rasende Liebende, die keinen Ausweg als den Tod sieht, atemberaubend verkörpert. Schon in Kohlers «Anna Karenina» erreichte ihre überraschende und anrührende Gestaltung der Titelrolle eine seelische Tiefe und Kraft, wie sie selten auf Bühnen zu sehen ist.
Die physisch sehr zarte Tänzerin, die schwört, dass sie viel isst und nur die körperliche Arbeit sie so schmal macht, lebt zurückgezogen mit ihrem Freund in einem Haus in Frankreich. Sie wurde 1981 geboren und in Roanne und Marseille ausgebildet. Nach Engagements ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Jahrbuch 2007
Rubrik: Hoffnungsträger, Seite 114
von Wiebke Hüster

Vergriffen
Weitere Beiträge
Dave St-Pierre

Working on the edge – between the beautiful and the kitsch – is Montréal choreographer Dave St-Pierre, well-deserving of the title of VIP 2007 for his work “Un peu de tendresse bordel de merde!”. Loosely translated, the title for his piece is “A little tenderness for fuck’s sake,” and he goes to great lengths to show us where we have ended up, to make us realize...

Fliessen

Im Halbdunkel in der Mitte des Raums eine schwarze Gestalt, im Gegenlicht, uns den Rücken zugewandt. Der Schatten verfremdet sie, modelliert eine Skulptur. Sie dreht sich unendlich langsam, nur eine Ahnung von Bewegung, die Füße rätselhaft unbewegt. Ärmel heben sich, aus den Öffnungen wachsen Hände. Unterschwellig schwebende Klänge. Ein Zittern durchbricht die...

Repeating

Theatre is a filthy art. an art infected by life. borne by actors who cannot escape their human form, their weight, the span of their limbs, their genitals. We watch a body as it sweats, exudes its aura, attracts or repels us. Theatre is a carnivorous medium, feeding on bodies. Bodies out of control. Bodies oblivious to rules, naïvely arousing their own lust....