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Ekstase ist schwer angesagt: «Da trat ich aus mir raus», sagen die Tänzer, «geriet in einen flow», das «kann man nicht erklären», es war «wie eine Droge». Alexander Löwen nannte es 1975 in seinem Klassiker «Bioenergetics» «das Vibrieren des Körpers, das es ermöglicht, die unwillkürlichen Bewegungen des Körpers als Ausdruck seines Lebens und dessen Kraft zu erleben und zu genießen. Wenn ein Mensch davor Angst hat und meint, er müsse sich jederzeit voll unter Kontrolle haben, verliert er seine Spontaneität und endet als rigide eingebundene Persönlichkeit».
Ekstase ist also wie ein Diktat: du musst jetzt raus aus dir, das Ego endlich verlassen. Dieses «Aus-Checken aus dem Ich», auch bei Drogianern sehr beliebt, ist keine Erfindung von Hippies, sondern folgt den alten Lateinern: «Demonstratio absoluti stat cum evidentia», indem sie sich fragten, ob «nicht gerade die Liebesekstase der Beweis des Absoluten sei» (Luigi Malerba). Ah, das Absolute! Das muss herhalten; auch in Voodoo-Ekstasen, den Derwisch-Ekstasen, im Schamanismus und Candomblé. Immer ist der Tanz verantwortlich für dieses Austreten aus sich, um mal absolut zu Gott, mal zu den Dämonen zu gelangen. Und schon ist Tanz keine ...
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NOKO (NOrdiska KOreografier) is a Nordic cooperation project initiated by Frank Andersen, artistic director of the Danish Royal Ballet. The Swedish edition of NOKO is hosted by the Swedish Royal Ballet featuring choreographers Ina Christel Johannessen (Norway), Kim Brandstrup (Denmark), Susanna Leinonen (Finland) and Birgitta Egerbladh (Sweden). In “5 Is The...
“A shaman is the only human being able to challenge the danger and venture into a mystical geography ...“ or so wrote Mircea Eliade, former professor at the Sorbonne and University of Chicago. Well, if I begin in the territory of “mystical geography“ where could I possibly go from there? My own adventure seemed less dangerous. I went to meet a shaman named Hiah...
«Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar», zitiert das Programmheft einen Kernsatz aus dem Buch «Der kleine Prinz». Nichts dagegen. Aber ein «phantastisches Ballett», das sich seine Geschichte zu eigen macht, will vor allem gesehen werden, und das nicht bloß mit dem Herzen.
Gregor Seyffert muss sich also schon was einfallen lassen, und damit hat er keine Not:...