Kuo-Chu Wu

Ein Nachruf auf den Kassler Choreografen Kuo-Chu Wu

Tanz - Logo

Kuo - Chu Wu oder wie er genannt wurde: Jyudz war bereits 27, als er nach Essen an die Folkwang Hochschule kam, um Tanz zu studieren – mit einem Körper, der allen Klischees einer Tänzerphysiognomie mit Macht widersprach. Aber er hatte Willen, Ausdauer und Intelligenz, eine außergewöhnliche Musikalität, dynamischen Instinkt und vor allem eine unerschöpfliche Energie und Neugier. Sein choreografisches Talent zeigte sich früh, und er verfolgte es mit derselben vitalen Zielstrebigkeit.

2001 erhielt er anlässlich seines Examens den Claassen-Preis und absolvierte dann ein zweijähriges Aufbaustudium Choreografie. Mit Jyudz zu arbeiten war eine Herausforderung, Freude und Inspiration gleichermaßen. Mich faszinierte seine Liebe fürs Detail, sein Streben nach Perfektion und seine Zuverlässigkeit, eine Art asiatisches Preußentum gepaart mit großer Lebensfreude und viel Humor. Er choreografierte für den Studiengang Tanz, das Gymnasium Essen-Werden, das Wuppertaler Opernhaus und auf Einladung seines Mentors Lin Hwai-min für das Cloud Gate Dance Theatre in Taiwan und wurde 2004 Direktor des neugegründeten Tanztheaters am Staatstheater Kassel. Während er im Sommer 2004 für das Cloud Gate Dance ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz März 2006
Rubrik: Celebrities, Seite 17
von Lutz Förster

Vergriffen
Weitere Beiträge
Gerald Siegmund

Am Anfang steht die Frage nach dem, was der Tanz in Deutschland am Dringendsten braucht. Produktionsmöglichkeiten und Ausbildungsmaßnahmen für junge Choreografen? Ein Nachdenken über Tanz in unserer veränderten Mediengesellschaft? Ein neues und sachkundiges Publikum, das mit Tanz in seinen verschiedenen Ausprägungen schon von Kindesbeinen an vertraut ist?...

Staubt gar nicht

Tanzend hat sich Mozart fünfjährig erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, im Ballett zu einem lateinischen Ordensdrama, das auf der Bühne des Salzburger Universitätstheaters im September 1761 aufgeführt wurde. Der Tanz sollte Mozart bis in das letzte Lebensjahr begleiten, weil er seit 1787 als kaiserlicher «Hofkammerkompositeur» für die Tanzmusik der Hofbälle...

Philipp Contag-Lada

Was treibt Ballettdirektoren dazu, für ein, zwei vakante Stellen großangelegte Auditions auszuschreiben und so mit den Hoffnungen junger Tänzer zu spielen? Den Hunderten Anwärtern, die nach der ersten Runde eines Vortanzens in Theaterkantinen ihre Tränen mit einem schwarzen Kaffee herunterschlucken, ist es vermutlich kein Trost, dass «die Szene nun einmal so ist».
O...