Strapse, Pumps, BH
In Hans Christian Andersens Märchen sind die roten Schuhe, die das Mädchen Karen zum Tanzen zwingen, Fluch und Verhängnis. Auch das Tanzen ist im Märchen weder Kunst noch Lust. Der Kölner Choreograf Jochen Ulrich, der aus dem Märchen ein abendfüllendes Tanzstück für das aalto ballett theater Essen macht, sieht das naturgemäß anders. «Es ist die Magie des Tanzes selbst, für die die roten Schuhe stehen», schreibt er auf die erste Seite des Programmhefts, und schwärmt, es gehe in seinem Stück «um Organisation von Leben und Beruf – von Leben und Kunst».
Aber vom Fluch, den die roten Schuhe für das Mädchen Karen (Ludmila Nikitenko) bedeuten – kommt Ulrich auch nicht los; die Geschichte endet böse: mit Vergewaltigung und Tod.
Dieses Finale ist schon der bessere Teil der Veranstaltung, deren musikalische Seite die Bochumer Symphoniker unter Pietro Rizzo bestreiten. Während der ersten fünf Viertelstunden, bis zur Pause, darf der Zuschauer nur raten, was sich auf der von Stephan Mannteuffel teuer und aufwändig gestalteten Bühne überhaupt tut; wieder mal findet die Handlung eines Handlungsballetts im Programmheft statt.
Was da zwischen Spiegeln und Stahlgerüsten auf der Drehbühne mal auf ...
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