Meg Stuart & Philipp Gehmacher mit «Maybe Forever»
Auf den ersten Blick sind Gehmacher und Stuart viel zu verschieden, um eine Kreation gemeinsam auf die Beine zu stellen. Gehmacher ist ein Choreograf, der sparsame Zeichen im Raum platziert, ein fast vergeblicher Versuch zu kommunizieren. Stuart dagegen entwickelt ihre Bilder aus intensiver Physis und mental wahnsinnigen Zuständen. Dennoch gibt es eine Berührungsebene.
Wie können wir überzeugend unsere Anwesenheit zeigen? Wie mehr tun, als nur eine Rolle spielen? Wie können wir einander erreichen, emotional berühren?
Und für wie lange? «Maybe Forever» hat auf den ersten Blick eine fast willkürliche Struktur von Szenen, die einander abwechseln. Das Eröffnungsbild scheint Stuarts Welt zu entstammen: In einem Dämmerlicht erinnern zwei Körper an die lächerlichen Begegnungen zwischen zwei Menschen in «Forgeries» und an die Bilder in «Splayed Mind Out», wo die Körper in einer wimmelnden Masse von Gliedmaßen ihre Selbstständigkeit und damit ihre Menschlichkeit verlieren. Danach kehrt sich die Erzählung um. Das Bühnenbild von Janina Audick tritt in den Vordergrund. Es begrenzt den Spielraum: ein dicker Teppich mit einem verlorenen Hocker. Dazu ein riesiges Lichtbild auf der Gardine. Man ...
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