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Der Italiener Carlo Blasis ist ein Wegbereiter der Tanz-Moderne. Überlegungen anlässlich seines 225. Geburtstags von Juliane Pöche

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Vor 225 Jahren erblickte Carlo Blasis das Licht der Welt und damit ein Mann, hinter dem sich weit mehr verbirgt als nur die Erfindung der Attitude-Position, die er in seinen Schriften für sich reklamierte. Maßgeblich geprägt hat er nicht nur die Tanztechnik, sondern auch die Ästhetik des Bühnentanzes im 19. Jahrhundert und darüber hinaus. Doch eins nach dem anderen: Geboren wurde Carlo Blasis in Neapel, am 4. November 1797, in eine kunst- und tanzaffine Familie – sein Vater war Opern- und Ballettkomponist.

Da liegt es auf der Hand, dass Musik und Theater im Elternhaus eine große Rolle spielten. Ganz in diesem Sinne sollte der kleine Carlo eine universelle Ausbildung erhalten, die neben der Rechenkunst auch Musik, Literatur, Philosophie und Bildende Kunst einschloss. Und offenkundig auch den Tanz, denn 1815 trat er das erste Mal in Marseille als Tänzer auf. Er war damit so erfolgreich, dass er wenige Jahre später an der Pariser Oper debütieren konnte – der Ritterschlag für einen jungen Tänzer. Kurz darauf ging es dann aber an die Mailänder Scala, und sein Erfolg als Tänzer und Choreograf inner- und außerhalb Italiens nahm so richtig Fahrt auf. Die Tanzkarriere endete jedoch im Alter ...

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Tanz 11 2022
Rubrik: Traditionen, Seite 0
von Juliane Pöche

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