Ich bin schön

Body Positivity trendet auch im Tanz – jedenfalls immer öfter. Mit der Tanzmedizinerin Anja Hauschild sprach Lilith Borchert

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Der Tanz, der – anders als bestimmte Sportarten – Bewegung und Ausdruck konzeptionell verbindet, ist eigentlich prädestiniert für die Prägung positiver Selbst- und Körperbilder. Allen voran der zeitgenössische Tanz hat in den letzten Jahren gezeigt, dass Body Positivity und der Wunsch nach mehr Diversität nicht nur als gesellschaftliches und mediales Thema verhandelt wird, sondern in der Bewegungskunst angekommen ist.

Body Positivity, ursprünglich eng mit den sozialen Medien verknüpft, setzt auf die Abschaffung unrealistischer und diskriminierender Schönheitsideale – durch Aufklärung und Reflexion. Jede*r soll selbst entscheiden dürfen, was schön ist. Zu den Leitgedanken der Body Positivity zählen das Wohlgefühl im eigenen Körper und die Akzeptanz seiner Eigenheiten. So sehen wir heute alte Tänzer*innen, Tänzer*innen mit körperlichen Einschränkungen, Tänzer*innen aller Konfektionsgrößen, Nationalitäten und Hautfarben auf der Bühne. Auf der anderen Seite erleben wir – vor allem im klassischen Ballett – Diskussionen über physische und psychische Belastungen bis hin zum Kollaps. Hier, so der Eindruck, werden häufig noch Ideale angestrebt, die zu ungesunden und im schlimmsten Fall ...

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Tanz Oktober 2022
Rubrik: Praxis, Seite 60
von Lilith Borchert

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