Timothy van Poucke
Zu Beginn der Corona-Krise, während des ersten Lockdowns, war es ganz schön schwierig, in Form zu bleiben. Seitens der Kompanie wurde uns eine Stange und ein Tanzboden zur Verfügung gestellt, damit wir per Zoom von zu Hause aus trainieren konnten. Ich versuchte, eine Weile so Unterricht zu nehmen, merkte aber schon bald, dass das mit meiner normalen Arbeitsweise nicht viel zu tun hatte. Also beschloss ich, eine kleine Auszeit vom Balletttraining zu nehmen, in der Hoffnung, dass uns die Studios schon bald wieder zur Verfügung stehen würden.
Ich nutzte die seltene Gelegenheit, meinem Körper eine komplette zweimonatige Erholungspause zu gönnen. Die plötzliche Freizeit gab mir Gelegenheit, mich diversen anderen Aktivitäten zu widmen: Ich kochte, spielte Schach oder Gitarre und schaute viele Filme. Zum Glück durften wir unser tägliches Training nach zwei Monaten wieder im Studio bzw. Gym absolvieren – wenn auch unter strikten Covid-Auflagen. Allmählich erlangten wir unsere «Performance shape» wieder und konnten unserem Publikum Streams anbieten.
Dass wir für ein Online-Publikum performen konnten, war schon toll. Mir hat das gezeigt, dass Künstler, unter welchen Umständen auch immer, ...
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Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: Pandemie, Seite 112
von
Wir haben uns in der vergangenen Spielzeit gefragt: Was können wir jetzt tun, das wir normalerweise nicht tun könnten? Also ergriffen wir die Gelegenheit, nahmen uns Zeit, dachten nach, stellten Fragen und entwickelten Tools, die uns anspornten, außerhalb unserer angestammten Domäne zu denken. Unsere Prioritäten dabei waren Forschung und Entwicklung neuer Ideen. So...
Im Frühjahr 2020 hatte ich gerade damit begonnen, ein Ballett mit dem Titel «Gloria» zu choreografieren, als nach wenigen Probentagen der Prozess abrupt abgebrochen wurde. Es war sehr unwirklich. Mit den Proben zu einem neuen Stück beginnt normalerweise eine Art Eintauchen. In die Musik, in das Schrittmaterial, den Raum, das Thema. Die Außenwelt rückt währenddessen...
Henk van Dijk, nur wer genau bei einem Film hinschaut, wird Sie kennen: als Kameramann. Wirklich sichtbar werden Sie dem Publikum nur in «Live», einem Ballett von Hans van Manen, das zuletzt wieder an der Wiener Staatoper zu sehen war. In der Regel agieren Sie im Hintergrund.
Und das ist auch meine Absicht, unsichtbar zu bleiben. Man will dem Zuschauer ja das Bild...