Schattenmann
«Ich bin der stille Schatten im Hintergrund», sagt Christopher Roman einmal in der Mitte des langen Gesprächs. Wenn es um die Forsythe Company geht, ist die Rede zur Zeit meist von William Forsythe selbst, der die Leitung aus gesundheitlichen Gründen abgegeben hat, aufgeben musste, und Jacopo Godani, der ab August 2015 an die Spitze einer Truppe rückt, die dann eine ganz andere sein wird. Doch Christopher Roman, Stellvertretender Leiter des Ensembles und bisher trotzdem nach außen hin im toten Winkel der Geschehnisse geblieben, hat eine Menge zu sagen. Gerade er.
Über den Weg eines Tänzers, über die Arbeit mit und von William Forsythe, der ihn 1999 in sein Ballett Frankfurt aufnahm, übers Suchen, Probieren, Entscheiden. Über Planungen und Ungeplantes, die Hilfe, die er seit Juni 2013 leistet, seit er auf dem Platz des weltberühmten Choreografen sitzt, über Modalitäten des Vererbens, über Tanz im Museum, übers Weitergeben, Weiterleben, die Verantwortung seiner Generation.
Er stürmt auf die Bühne, immer wieder. Er breitet die Arme aus. Er schreit. Ist da ein Ton oder nicht? Es ist ein aufgerissenes Gesicht, er treibt den Raum vor sich her – hier komme ich, ist da jemand? Mehrere ...
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Tanz Jahrbuch 2014
Rubrik: hellerau: william forsythe, Seite 34
von Melanie Suchy
«We Love Arabs» – was für ein plakativer Titel für ein Tanzstück zu einer Zeit und an einem Ort, da Toleranz zwischen jüdischen und arabischen Israelis unablässig auf dem Prüfstand steht, von Liebe ganz zu schweigen! An einem Ort, wo diejenigen, die sagen, sie hätten einen arabischen Freund, in der Regel meinen, dass sie einen coolen Laden kennen, wo es supergutes...
Bei An Kaler läuft alles in Richtung einer Künstlerinnen-Biografie, die markante Spuren im zeitgenössischen Tanz hinterlassen könnte. Nach ihren Studien – «Transmediale Kunst» an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, Tanz an der Linzer Anton Bruckner Privatuniversität und «Zeitgenössischer Tanz, Kontext, Choreografie» am Berliner Hochschulübergreifenden...
Pia Meuthen überzeugt als feinsinnige Beobachterin und geschickte Rhetorikerin, wenn sie im selbstironisch-heiteren Psychogramm «Go tell the women (we are leaving)» ihren Fokus auf das männliche Individuum in der Gruppe richtet. Messerscharf seziert die Choreografin in diesem Kurzstück zur Musik von Jeroen Strijbos die nonverbale Kommunikation zwischen drei...