berlin: Gintersdorfer/Klaßen: «La nouvelle pensée noire – Chefferie»

Tanz - Logo

Scheffer ist an sich kein lustiger Name. Ausnahme: Wenn in der Fernsehserie «Mord mit Aussicht» der biedere Polizist «Mann, Mann, Mann, Chef!» in Richtung seiner Chefin mault und die mit einem schärferen «Scheffer» kontert. Klang, Kontext und die Fallhöhe zur Realität machen den Witz. So funktioniert auch die «Chefferie» im neuen Stück von Gintersdorfer/Klaßen, das beim Festival «Spielart» in München uraufgeführt wurde.

Was klingt wie ein französisches Geschäft, das – wie bei den Crêpes in der Crêperie – Varianten derselben Art bereithält, meint hier eine Ansammlung von Chefs. Der Dickere mit dem missmutigen Gesicht, die beiden Spillerigen im College-Look, der blondgefärbte DJ in enger roter Hose und Netzshirt, die Frau in schwarzen Leggings, der Kleine mit den hochstehenden Haaren, sie alle hängen ab, sehen sich an, sehen uns an, und Schauspieler Hauke Heumann stellt vor: «Das ist eine Gruppe, da sind alle Chefs. Jeder ist Chef in seinem Bereich. Eine Chefferie.»

Chefs ohne Untergebene – «nur oben, kein unten» wirft Chefs zurück auf sich selbst, ihre Konkurrenz untereinander und das, was sie auszuhandeln haben. In «Chefferie» verständigen sich die Chefs von der Elfenbeinküste wie ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Mai 2014
Rubrik: kalender und kritik, Seite 32
von Katja Schneider

Weitere Beiträge
Die Lehrerin: Dinna Bjørn

Sie sind gerade aus Sankt Petersburg zurückgekehrt, wo Sie Schüler der Waganowa-Akademie unterrichtet haben, die eine Aufführung von August Bournonvilles «Le Conservatoire» vorbereiten. Wie kam es dazu?
Das Interesse rührt wohl daher, dass ich das Ballett, mit dem Bournonville sich an seine Studienjahre an der Pariser Oper erinnerte, vor Kurzem mit dem Ballett des...

oberhausen: Flying Steps: «Red Bull Flying Illusion»

Vor 20 Jahren in Berlin gestartet, sind die Flying Steps eine jetzt weltweit agierende Urban-Dance-Formation und erreichen mit ihrer neuen Show einen singulären Höhepunkt. Verblüffte bereits die Vorgänger-Produktion «Red Bull Flying Bach» durch passgenaue Moves zu Bachs «Wohltemperiertem Klavier», geht «Red Bull Flying Illusion» noch einen Schritt weiter. Diesmal...

am limit

Es gibt ihn, den «guten Schmerz». Man nennt ihn auch den «ehrgeizigen Schmerz». Er zeigt an, wann man Grenzen überwindet, der Körper zu neuen Ufern aufbricht, alte Routinen ersetzt werden, neue Erfahrungen entstehen. Fast jeder Tänzer ist besessen von solcher Schmerzerfahrung. Sie verschiebt das Limit der Belastbarkeit. Sie zeigt, dass man besser wird. Sie ist das...