natalia horecna

Emotionen sind ihr Elixier, sie selbst ist eine furchtlose Choreografin, die es problemlos mit dem Wiener Staatsballett aufnimmt – um statt Schön-Tanz echtes Menschentheater zu machen

Da wird geschrien, gezetert und geweint in der tragikomischen Reinkarnationstherapie «Contra Clockwise Witness» von Natalia Horecna. Und das mit entfesselten Tänzern in der Wiener Staatsoper. Die Tanztheater-Form, reloaded mit Mitteln des Balletts? Die Choreografin, zuletzt Tänzerin im Nederlands Dans Theater (NDT), macht mit dieser Uraufführung ein weiteres Mal auf sich aufmerksam. In Wien läuft ab 8.

Februar die zweite Spielserie ihres jüngsten Menschentheaters, eingefasst von William Forsythes Klassiker der Postmoderne, «The Second Detail», und der Nachkriegs-Ballettbehauptung «Etudes» (1948) des Dänen Harald Lander. Mitte April kommt ihre nächste Uraufführung in den Innsbrucker Kammerspielen heraus, und John Neumeier hat sie erneut eingeladen, mit seinem Bundesjugendballett zu arbeiten.

Authentisches, Humorvolles

Grund genug, die Choreografin zu treffen, obwohl man bislang nur zwei Arbeiten von ihr gesehen hat: «Not Without My Head», ein Duett voll feinem Witz, hinreißend nuanciert, auch weil exzellent geprobt von den Ersten Solisten des Hamburg Balletts, Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, im Burgtheater. Im Sommer 2012 markierte es den künstlerischen Höhepunkt einer Gala von ...

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Tanz Februar 2014
Rubrik: menschen, Seite 20
von Andrea Amort

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