folk-s
Hier geht es um Tanz. Die Fotos auf diesen Seiten halten Augenblicke fest, in denen perfekte Tänzerkörper plastische Posen einnehmen; nicht ein Haar am falschen Platz, der Spann perfekt gestreckt, mit einem Gesichtsausdruck höchster Konzentration; oder aber Detailaufnahmen einer halbnackten Schulter, einer entblößten Taille, einer Hammerzehe – kleine oder weniger kleine Zeichen gewollter Imperfektion, eines experimentellen Aufbegehrens.
Der Tanz existiert, wie jede andere performative Kunst, auf der einen und auf der anderen Seite: in der Suche nach sublimer Poesie der Form und im Bruch eben dieser Form, um eine bis dato unhinterfragte Konvention auszuhebeln.
Um den vertrauten Kategorien zu entfliehen, gehen die szenischen Künste heutzutage neue Verbindungen ein, sie vermischen und kreuzen sich. Aber was steuert diese Flucht? Wenn mir ein Tänzer auf der Bühne nichts anderes zeigt als seinen perfekten Körper und die in der Ausbildung erlernte, über jeden Tadel erhabene Technik, rechtfertigt das die Schlussfolgerung, dass ihm der Tanz als Form genügt? Oder bedeutet es vielmehr, dass er sich für einen Kodex entschieden hat, der Sicherheit vermittelt, indem er dem Publikum die Mittel ...
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Tanz März 2013
Rubrik: produktionen, Seite 12
von Sergio Lo Gatto
Auch das Königlich Dänische Ballett in Kopenhagen musste zuletzt bittere Budget-Kürzungen hinnehmen und deshalb die Zahl der Tänzer wie der Vorstellungen reduzieren. Dennoch versucht Ballettchef Nikolaj Hübbe ein ambitioniertes Programm zu präsentieren und zeigte zu Saisonbeginn Alexei Ratmanskys Neuproduktion von Fokines «Coq d’or». Nun stellt Hübbe seine Version...
Der Belgier Thierry Smits hat sich viel vorgenommen mit seinem neuen Stück. Er holt sieben Tänzer auf die Bühne, eine große Besetzung für einen unabhängigen Choreografen. Die live gespielte Musik stammt von Steven Brown und Blaine Reininger, Ex-Mitglieder der Kult-Band Tuxedomoon. Auch Sujet und künstlerisches Konzept sind ambitioniert: Smits begreift seine Arbeit...
stockholm_________
high heels too
Wer auf Pfennigabsätzen daherstöckelt, für den kann sich eine Stunde schon mal wie die Ewigkeit anfühlen. Das mag ein Grund dafür sein, dass Benoît Lachambre die sechs Tänzerinnen und Tänzer des Cullberg-Balletts nach 60 Minuten von «High Heels too» erlösen will. Zumal das «too» hier für nichts anderes steht als für das aufwändige...