zu viel geld für tanz

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Reiner Holznagel ist Präsident. Als solcher steht er dem Bund deutscher Steuerzahler vor. Und ist damit im Prinzip der Präsident jenes gewaltigen Heeres, das ein zu versteuerndes Einkommen besitzt. Die Mehrheit. Holznagel ließ nun, wie jedes Jahr, im Namen der deutschen Steuerknechte verkünden, es sei «Frühjahrsputz». Tief senkten sich die Blicke in die Haushaltsbücher.

Zum ersten Mal entdeckte man dort nicht nur notorisch teure Edelbaustellen (Berliner Flughafen, Elb-Philharmonie), sondern auch den Tanz! Sagenhafte 3,45 Millionen Euro zu viel würde die «innovative und international ausstrahlende Kunstform» bis 2016 den deutschen Steuerzahler kosten. Eine erschreckende Zahl, wie wir zugeben. Aber die Taschenrechner nutzen einen Trick. Wenn die anzuprangernde Summe zu niedrig scheint, wird sie samt Zins, Inflation und Forderungen nach einem Matching auf mehrere Jahre so hoch hi­naufgerechnet, bis im Rausch des Zahlen-Tunings ein Gefühl von Ohnmacht entsteht. So teuer! Tatsächlich moniert der Bund deutscher Steuerzahler lediglich 575.000 Euro im Jahr, die aus dem Kanzleramt an die Kulturstiftung des Bundes gezahlt werden – ein Obolus, der höchstens Signalwirkung auf Land und Kommunen ...

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Tanz Mai 2014
Rubrik: menschen, Seite 28
von Arnd Wesemann

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Workshops, Auditions, Ausschreibungen

ausschreibungen_____

«contact emergy 14», Contest for Contemporary Dance, Erfurt
Wettbewerbstermin: 24. Oktober
Deadline: 21. Juli
festival.tanztheater-erfurt.de

Programm «tanz + theater
machen stark» für 2014
Ausschreibungsfrist: 15. September
buendnisse.freie-theater.de

«POOL 14 – Open Call»
Internationale TanzFilmPlattform Berlin, 11.–14. September
Open Call/Deadline:...

Neu: Master-Macher – Jean-Christophe Paré in Paris

Jean-Christophe Paré kennt das Metier aus fast jeder erdenklichen Perspektive. Er gehörte dem Pariser Opernballett an, wäre beinahe danseur étoile geworden, entschied sich aber in den 1980er-Jahren dafür, seine Energie im Rahmen der Groupe de recherche chorégraphique zu investieren. Ab 1990 wandte er sich dem zeitgenössischen Genre zu und wurde Pädagoge, danach...

am limit

Es gibt ihn, den «guten Schmerz». Man nennt ihn auch den «ehrgeizigen Schmerz». Er zeigt an, wann man Grenzen überwindet, der Körper zu neuen Ufern aufbricht, alte Routinen ersetzt werden, neue Erfahrungen entstehen. Fast jeder Tänzer ist besessen von solcher Schmerzerfahrung. Sie verschiebt das Limit der Belastbarkeit. Sie zeigt, dass man besser wird. Sie ist das...