Wozu braucht man Autorschaft?
Was bietet den Choreografen das Urheberrecht? Die Tanzwissenschaftlerin Gabriele Brandstetter und der Rechtswissenschaftler Artur-Axel Wandtke luden zur großen Konferenz an die Berliner Humboldt-Uni. Choreografen, hieß es dort, euch stehen dieselben Rechte zu wie Autoren und Musikern! Fein. Und jetzt? Macht sich dieselbe Mattigkeit breit wie vor fünf Jahren bei der letzten deutschen Copyright-Konferenz in Essen.
Damals verriet der Leiter der französischen Verwertungsgesellschaft für Autorenrechte, Jacques Boncompain, warum Choreografen als Schöpfer von Werken sich angeblich so wenig für die Rechteverwertung an ihrer Schöpfung interessieren. Es liege «in der Individualität der Choreografen selbst, deren unabhängiger Geist in der Regel weiter entwickelt ist, als bei allen anderen Urhebern. Sie weigern sich, Mitglied einer professionellen Vertretung zu werden, z. B. einer Verwertungsgesellschaft. Sie zeigen eher eine gewisse Neigung, Werke anderer Urheber zu nutzen, ohne sich vorher die nötigen Genehmigungen einzuholen. Wie kann der Choreograf für sich Urheberrechte beanspruchen, wenn er geschützte Kompositionen, Bilder und Texte selber übernimmt, sie aus ihrem ursprünglichen ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Zu 59 amerikanischen Choreografen zog es Rose Eichenbaum mit Kamera und Tonband. Glen Tetley ist bei ihr der Connaisseur, Anna Halprin die Waldnymphe und Anna Sokolow eine Rebellin. Entstanden sind lustige Interviews, teils Dokumente grauslicher Eitelkeit, gut gewürzt mit Anekdoten aus dem Leben großer US-Beweger und geleitet von der großen Frage: Was...
Lieber Tanz
Sollte dieser Brief jemals bei dir persönlich ankommen, hoffen wir, dass du ihn lesen und ihn nicht ungeöffnet an den Absender zurückschicken wirst, auch wenn wir ihn nicht an deine private Adresse verschicken konnten. Leider kennen wir
weder deinen aktuellen Wohnsitz noch deinen richtigen Namen und wählen deshalb diesen öffentlichen Umweg für unsere...
Seine erste Liebe gehörte dem Tanz, und «Erste Liebe» hieß nach Tschechow ein Ballett in einem Akt, das Gerald Humel 1965 komponierte. «Schon als Junge», gesteht der «Dramatiker des Klangs» auf seiner Website, «hat mich das Ballett fasziniert» und nennt als Grund, dass seiner Meinung nach die «wichtigste Musik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ......